Montag, 2. Mai 2011

Indien ist...

und schon ist ein Jahr rum, irgendwie ist es sehr schnell vorbei gegangen, anderseits war es auch mit so viel neuem und spannenden gefühlt, dass es sich wieder ewig lang anfühlt. Um einige Eindrücke die wir in diesem Jahr erhielten zu behalten, haben wir folgende Aufzählung gestartet und es macht Spass diese weiter zu entwickeln.


Indien ist ein Land wo...

- viele Leute dich anlächeln
- viele Düfte vorhanden sind und mache möchtest du lieber nicht riechen
- du überall auf der Strasse einen U-turn machen kannst
- die Vortrittsregeln anhand der grösse vom Strassenteilnehmer bestimmt werden
- ein Rotlicht nur ein Rotlicht ist, wenn ein Polizist daneben steht
- viele Autos beim Rückwärtsfahren eine laute Musik spielen
- wenn es mal regnet, es auch dann gleich ins Haus regnet
- die Unterschiede zwischen arm und reich riesengross sind
- Leute an der Kreuzung in einem Hanuman-Kostüm betteln (hind. Affengott)
- Baustellen mit grossen Steinen sichtbar gemacht werden (Abstand zur Baustelle 50 cm)
- du eine Sicherheitskontrolle durchläufst wenn du ins Kino gehst und die Zigaretten und das Feuerzeug abgeben musst
- in deiner Nachbarschaft immer gebaut wird
- laut ist
- wenn es regnet, einzelne Strassen nicht mehr vorhanden sind
- gehupt wird als gäbe es kein Morgen
- du deinem Fahrer CHF 1.- pro Überstunde bezahlst
- alles auf der Strasse (auch Autobahn) unterwegs ist
- du mit einer Durschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h in der Stadt unterwegs bist
- die Müllabfuhr manchmal vier Beine hat
- alles lebt
- es unzählige Regeln gibt
- du ohne Worte kommunizieren kannst
- der Sir vor Madam kommt
- jeder ein Handy hat
- du vieles an Kreuzungen auf der Strasse kaufen kannst
- Highways nicht immer das sind was man sich darunter vorstellt
- Elektronikgeräte gleich teuer sind wie zu hause
- es über 30 Sprachen gibt und tausende von Dialekten
- es nicht auf den Schlussfinnisch ankommt
- du mit Sir und Madam angesprochen wirst
- ein riesiges Netzwerk vorhanden ist
- du im Strassenverkehr ganz links an allen vorbei nach vorne fährst, um dann über 4 Spuren nach rechts ab zu biegen
- gestern und morgen das gleiche Wort ist
- es eine Kunst ist, die Strasse als Fussgänger zu überqueren
- ich auch mal über die Menge hinausschauen kann
- du zum kuscheln eine Klimaanlage brauchst
- du Millionär sein kannst

to be continued...



Sonntag, 24. April 2011

mal so zwischendurch...

ich weiss, es ist schon länger her als ich was erzählt habe... mittlerweilen ist es eben schon zum Alltag geworden und die für euch so unglaublichen Sachen, fallen mir gar nicht mehr wirklich auf. Ich glaube jedoch, dass ich euch trotzdem was zu erzählen habe. Also, lass mal überlegen was ist denn so passiert in den letzten zwei Monaten.

Zum ersten hat Indien den Cricket Worldcup gewonnen. Das war sicherlich ein riesen Fest in Bangalore, wir waren zu diesem Zeitpunkt gerade in Kerala am Strand und da hielten sich die Feierlichkeiten in Grenzen. Wobei in Bangalore ja wohl richtig die Post ab ging... habe ich also auch verpasst, so wie ihr ;-).

Ansonsten ist das Jahr 2011 wohl das Jahr der Aufbrüche. In der Expatwelt tut sich einiges. Es werden viele dieses Jahr nach Hause gehen, oder in eine neue Heimat und es werden auch viele neue kommen. Man gibt sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Auf der einen Seite ist dies mit Wehmut gefüllt, jedoch auch wieder spannend neue Gesichter und Geschichten kennen zu lernen.

Zur Zeit haben wir auch mal wieder ein Haustier zur Pflege. Dieses Mal ist es eine Katzer, besser gesagt ein Kater und der hat es in sich. Ich hatte ja bereits unzählige Katzen, jedoch so was habe ich noch nicht erlebt. Der Kater ist komplett mitteilungsbedürftigt, läuft einem hinterher und befindet sicht meistens im gleichen Raum und falls er mal nicht da ist, kommt er sofort auf ein Rufen angerannt. Was das allerbeste ist, seine Schlafpositionen und Orte.... meistens streckt er alle viere irgendwie in die Luft, auch schon mal mitten in einem Raum und ansonsten sucht er sich auch merkwürdige Orte aus, um sein Nickerchen abzuhalten (Blumentopf, TV-Rack...).

Was soll ich sonst noch sagen, für 1 1/2 Monate habe ich für eine Kollegin gearbeitet und ihr bei einigen Projekten ausgeholfen. Hatte dann auch gleich einen Praktikanten und eine Assistentin, war also schon eine angenehme aber auch stressige Zeit. Wird ja dann spannend wieder anzufangen zu arbeiten :-).

so, werde mich nun wieder mal an mein Fernstudium setzen und schön brav lernen....

Dienstag, 1. Februar 2011

zwei Roadtrips überstanden...

Nun haben wir bereits zwei Roadtrips auf unserem eigenen Fahrertacho und es sind keine Schäden zu verzeichnen.

Der erste Trip ging nach Shravanabelgola (konnte das bis vor kurzem auch nicht ausprechen, aber so langsam gehts ;-)), wo ein Jaintempel steht. Samstag morgens früh um 06.30 Uhr trafen wir uns an der M.G.-Road mit Geschäftskollegen von meinem Freund. Das gute war, die beiden hatten auch ein Taxi gebucht und somit konnten wir nur folgen, ohne uns um den Weg gedanken zu machen. Nachdem der Taxifahrere konsequent jedes Rotlicht nicht beachtete und einfach drüber fuhr, waren unsere Verkehrsmanieren spätestens ausserhalb der Stadt Geschichte. Es war eine weise Entscheidung, Morgens früh zu starten, da wir wirklich noch ohne grosse Verkehrsprobleme rauskamen. Danach ging es auch sofort auf eine Autobahn. Der Taxifahrer war wohl so verwirrt (Autobahn und schnell fahren ist ganz gefährlich ;-)), dass er gleich die erste Ausfahrt nahm und wir neben der Autobahn von Speedbreaker zu Speedbreaker fuhren, tja dann halt beim Rückweg besser schauen.

Schnell fahren ist wohl wirklich keine indische Angelegenheit, unser Auto fängt bei 130 km/h an zu piepen. Spannende Frage, was dann wohl als nächstes passieren würde.

Wir kamen auf alle Fälle im Zeitplan an und so gegen Mittag hatten wir auch den Berg mit seinen 620 Treppen erklummen und standen vor einer riesigen, ziemlich nakten Statue. Abwärts gings dann auch nicht viel schneller und wir machten uns wieder auf den Heimweg. Unterwegs schlenderten wir noch kurz durch einen Markt und dann war aber auch schon genug für diesen Tag.

Zweiter Tagestrip ging am Sonntag Morgens früh um 06.30 (bereits wieder so früh...) los und diesmal wollten wir nach Mysore und den Maharaja Palast besichtigen. Unser Navi war nicht der gleichen Meinung und wollte unbedingt eine andere Strasse nehmen als wir. So stellte sich die Fahrt aus der Stadt ein bisschen schwieriger, war aber dann doch auch gemeisert. Unterwegs fuhren wir durch mehrere kleine Dörfer und Städtchen und es war interessant das Leben da zu beobachten. In Mysore angekommen, fanden wir auch gleich einen Parkplatz jedoch am falschen Eingang. Wir buchten dann zwei Ponykutschen und fuhren zum Haupteingang. Eintrittspreis für Einheimische 20.- Rupien, für Ausländer 200.- Rupien. Zum Glück wurde die Pan-Card von meinem Freund akzeptiert und er bezahlte den Einheimischenpreis (er bezahlt schliesslich auch Steuern in Indien). Die Besichtigung des Palastes war eindrücklich.

Für den Nachhauseweg, entschieden wir uns den Weg des Navis zu nehmen. Was sich als Fehler rausstellte. Es war kaum möglich auf der Strasse zu kreuzen und das Überholen von Ochsenkarren, Fahrrad, Motorad und Traktoren war doch eine Herausforderung. Später kamen auch noch unzählige Strassenlöcher dazu. Wir brauchten also sage und schreibe 1 Std. für 25 km. Wir entschieden uns dann, uns auf die andere Strasse hochzukämpfen. Leider waren auch diese 20km Strasse nur von Löchern gezeichnet.

Irgendwie kamen wir dann doch wieder zuhause an, völlig erledigt aber doch zufrieden mit dem erlebten.

Montag, 24. Januar 2011

indische Hauseinweihung

Am Donnerstagmorgen lädt uns unsere Maid ganz unverhofft zu ihrer Hauseinweihung ein. Nachdem wir ihr im August Geld geliehen hatten, um den Bau von ihrem Eigenheim zu verwirklichen. Und tatsächlich, 4 Monate später war der Bau komplett vollendet.

Wir organisierten unseren ehemaligen Fahrer uns am Sonntag zur Feier zu fahren, da er bereits einmal mit uns zur Bauplatzbesichtigung da war. Wir waren dann doch nicht fähig in dem engen Quartier die richtigen Strässchen auszumachen. Kurzerhand riefen wir unsere Maid an und sie holte uns dann mit Ihrem Mann und seinem Motorrad ab. Nun war es auch endlich geschafft und wir staunten nicht schlecht, als wir vor dem neuen Haus standen. Anhand der Bauplatzbesichtigung hätten wir niemals gedacht, dass es so gross werden könnte.

Von einer 1-Zimmerwohnung konnte die Familie nun in ein 3-Zimmehaus umziehen. Als wir ankamen waren noch die Gebete im Wohnzimmer im Gange. Kerzen waren entzündet und es wurde gebetet und gesungen. Nach 5 Minuten waren die Gebete dann auch abgeschlossen, denke diese dauerten auch bereits seit dem Morgen. Danach wurden uns einige Personen vorgestellt, ich hatte schon nach einigen neuen Gesichtern den Überblick verloren. Zur Erinnerung machten wir dann auch noch ein paar Gruppenfotos.

Nun ging es weiter aufs Dach zum Essen. Auf dem Dach war ein Zelt aus Tücher aufgebaut und ein Buffet mit vielen verschiedenen Leckereien. Für uns wurde dann auch extra ein Tisch aufgestellt und auch wenige Sekunden später sassen wir vor vollgefüllten Tellern. Es war ein einziges Kommen und Gehen, aber so friedlich dass es keinen Anfangs- und Endpunkt für das Essen brauchte. Uns wurden dann auch mehrmals nochmals Essen angeboten, was ich doch dann resolut irgendwann ablehnen musste, da ich einfach nichts mehr Essen konnte.

Wir begaben uns dann nochmals ins Wohnzimmer und es wurden uns noch ein paar weitere Kinder vorgestellt. Irgendwann verabschiedeten wir uns von der Feier und traten unseren Heimweg an. Es war wirklich ein sehr schöns und eindrückliches Fest.