Donnerstag, 9. Dezember 2010

Aach einkaufen...

Man glaubt es ja kaum, aber irgendwie gewöhne ich mich nicht ans einkaufen hier. Man könnte sich jetzt denken so als aussenstehenden, kann ja nich so schlimm sein, da sage ich nur eins: Tauschen wir mal und schauen dann weiter!!!

Wir wohnen ja eigentlich recht zentral, was das einkaufen und Restaurants betrifft. Ich brauche jedoch doch immer mindestens 15-30 min. mit dem Auto um in einen grösseren Laden zu gelangen. Dann trittst du durch den Eingang und fragst dich einfach, wieso in dem Laden mehr Verkaufspersonal als Kunden sind. Was dann zum Schluss führt, Arbeit ist halt immer noch recht billig. Okay, damit kann man ja leben. Wenn du dann aber regelrecht vom Verkaufspersonal verfolgt wirst und in jedem Gang gefragt wirst, was du dann gerne hättest kann dies schon irgendwann nerven. Aber das beste ist, wenn du sie etwas fragst, dann kannst du aber mal lange warten um eine vernünftige Antwort zu kriegen.

Also erste Hürde mal genommen und Verkaufspersonal hinter sich gelassen. Dann gehts weiter, grundsätlich finden die hier wohl gefallen daran, alle 2 Wochen den Laden neu zu strukturieren und die Produkte um zu räumen. Macht dann umso mehr Spass als Einkaufender die Sachen wieder zu suchen :-). Aber irgendwie muss das Verkaufspersonal ja auch beschäftigt werden ;-), warum dies dann nicht auch noch gleich mit Spass für den Kunden verbinden!

Okay, auch dass kann man hinter sich lassen und irgendwann findet man dann auch wieder seine Sachen. Da kommt schon die nächste Herausforderung. Finde mal eine Packung die noch ganz ist und dann prüfe bei jedem Produkt, dass dieses auch noch nicht abgelaufen ist sonst dann viel Spass zuhause. Was dann wieder mitsichbringt, dass du nach wenigen Produkten bereits sehr dreckige Hände hast und Feuchttücher hier einen sehr grossen Vorteil bringen.

Gehen wir mal davon aus, dass wir nun alles haben was wir wollten und zielstrebig uns auf den Weg zur Kasse machen. Wenn dann da in Stosszeiten schon eine oder zwei Kunden vor dir an der Kasse stehen, hast du dann voll die Arschkarte gezogen. Stell dich mal auf eine längere Wartezeit ein und vielleicht wäre hier eine Zeitung keine schlechte Überbrückungsvariante. Nein wirklich im Ernst, das einkassieren dauert und dauert und dauert... und wieso? Weil zur Hälfte der Zeit der Strichcodescanner nicht funktioniert, dass sucht der Kassierer das Proukt manuell, was auch wieder dauert. Dann muss jeder Preis noch vom Produkt her mit dem Preis in der Kasse verglichen werden, evtl. noch ein entsprechender nach Staat ausgewählt werden. In den grösseren Läden gibt es ja mittlerweilen jemand der einkassiert und jemand der die Waren einpackt. Dies ist aber längst nicht in allen Läden so, da wird dann das Geld einkassiert und dann packt der Kassierer noch deine ganzen Waren ein. Da kannst du wirklich nur hoffen, dass der Kunde vor dir nicht noch eine blöde Frage stellt, denn dann geht es erst richtig los (bis da der Verantwortliche gefunden ist... das dauert).

Man könnte ja jetzt sagen, okay für einmal die Woche geht das ja... neee.... du kriegst ja meistens nicht alles in einem Geschäft, da sicherlich wieder ein Produkt ausverkauft ist und dann freust du dich doch schon auf das nächste Geschäft!!!

Puja verpasst!

So wir haben unser Auto ja nun schon seit ungefähr 2 1/2 Monaten. Was mir in dieser Zeit aufgefallen ist, dass wir öfters schon kleine Schäden an unserem Auto verzeichnen mussten. Gleich in der ersten Woche, fuhr jemand hinten in unser Auto. Tja aussert dass die Stosstange ein bisschen eingedrückt war, war alles okay. Sie meinten dann auch, dass dies beim nächsten Service gerichtet werden kann.

Ein paar Wochen später, fuhr uns dann schon wieder jemand hinten ins Auto. Wir mussten wegen dem vorderen Auto bremsen und der hintere hat es wohl nicht bemerkt. Unser Fahrer stieg dann aus um sich mit dem Unfallverursachenden auseinander zu setzen. Machen kannst du eh nicht viel. Die Polizei hat keinen Sinn, da die meisten Autofahrer sowieso keine Versicherung hast. Wenn du also einen Unfall machst und es sich nur um Blechschaden handelt, solltest du unter keinen Umständen aussteigen, da du ansonsten garantiert ein neues Auto finanzieren darfst.

Nach ein paar Minuten, kam unser Fahrer wieder zurück ins Auto, ich sagte ihm mache nichts er solle weiter fahren. An der nächsten Ampel, streifte uns doch tatsächlich beim anfahren ein Motorrad und verursachte nun einen ca. 50 cm langen Kratzer auf der Seite. Tja, was soll man hier noch sagen... zuhause wäre wohl eine Welt zusammengebrochen, aber hier... egal und weiter gehts.

Seither werden wir sicherlich alle paar Tage von irgendwelchen Motorrädern, Fahrrädern usw. angefahren. Meine Theorie ist ganz klar, wir haben für unser Auto keine Puja (Einweihung durch einen Priester) gemacht, das muss das schlechte Omen sein. Ich hoffe doch es bleibt jeweils nur beim Blechschaden...

Mittwoch, 10. November 2010

Happy Diwali!!

Am letzten Wochenende wurde das Fest Diwali gefeiert. Ich weiss nicht genau was es bedeutet, aber habe mir sagen lassen es sozusagen wie Weihnachten. Wir konnten auch nicht genau herausfinden, wie Diwali genau gefeiert wird. Dies scheint anscheinend sehr unterschiedlich zu sein, je nach Familie. Das Fest dauert, wie schon angenommen, nicht nur ein Tag sondern drei Tage. Sollen ja schliesslich auch alle was davon haben.

Am ersten Tag, geht man wohl zusammen in den Tempel und verbingt dann den Rest vom Tag zuhause. Am Abend wird dann Feuerwerk und Böller losgelassen. Natürlich konnten die meisten nicht bis Abends warten und es wurde bereits schon am Nachmittag kräftig mit Böller geschossen. Gefühlt war es fast wie im Krieg, da es wirklich die ganze Zeit geknallt hat und Abends dann bis um Mitternacht ununterbrochen Feuerwerk gezündet wurde. Wir haben uns natürlich kräftig daran beteiligt und somit unseren Spass. Leider fanden die meisten anderen Expat die Tage nur ungmöglich und viele waren daher auch verreist.

Nach dem ersten Abend, hatten wir bereits all unser Feuerwerk verschossen auch der 1000 Walla (1000 Böller an einer Schnurr, die dann nacheinander losgehen) war nur noch Geschichte. Also machten wir uns auf den Weg zu dem 2 Minuten entfernten Sportplatz, wo 6 riesige Stände zum Feuerwerksverkauf aufgebaut waren, um Nachschub zu besorgen. Man glaubt es kaum, aber am meisten Spass machten tatsächlich die Kindergeschenkpackungen, da in diesem am meisten vielfältiges Feuerwerk drin war und wir uns so richtig ausleben konnten. Was wir dann am zweiten Abend auch taten.

Leider war der dritte Tag komplett verregnet und so liessen wir kein Feuerwerk starten. Rundherum wurde auch sehr wenig verschossen. Dafür musste natürlich der Restbestand noch in den nächsten Tagen verschossen werden. Wir freuen uns definitiv schon auf das nächste Diwali-Fest!

Oktoberfest zum 2.

Es gibt in Bangalore tatsächlich auch ein jährliches Oktoberfest, wie das Volksfest in München. Zwar findet dieses nur an zwei Tagen statt, aber das reicht auch vollkommen. Das Fest fand hier in einem Hotel statt. In einem Saal waren die Festbänke und Tische aufgestellt und im anderen Saal war das Buffet aufgebaut.

Grundsätzlich fühlte es sich schon ein bisschen wie ein Kulturschock an. Da fährt man von zuhause durch die halbe Stadt irgend in ein 5-Sterne Hotel und findet dann da Bier, Bretzel, Dirndl und eine Musikgesellschaft die seit 10 Jahren jedes Jahr am Oktoberfest in Bangalore spielt und sonst original am Münchner Oktoberfest spielt.

Dieser Kulturschock hat dann wohl auch bei einigen dazu beigetragen, dass ein koordiniertes Handeln erschwerte, oder evtl. auch das Bierlevel. Natürlich konnten ein paar Bänke und Tische der geballten Expat-Kraft nicht standhalten und gaben im Verlauf des Abends ihre Tätigkeit auf. Verletzte gab es zum Glück auch nicht, nur ein bisschen Biergespritze und halt keine Sitzgelegenheit mehr ;-).

Oktoberfest zum 1.

Man glaubt es kaum, aber es gibt doch auch Konzerte in Bangalore. Nach langer Suche bin ich auf das Festival "the big indian Octoberfest" aufmerksam geworden. Das ist ein 3-tägiges Festival mit Live-Musik und Dj´s und natürlich viel Bier.

Die Beteiligung an bekannten Bands war natürlich sehr dünn gesäht. Doch waren am letzten Tag zwei europäische Bands auf dem Programm und so entschieden wir uns uns wenigstens Lacuna Coil anszuschauen.

Der Ticketpreis für 400.- INR (ca. CHF 9.-) war okay und schnell waren wir im Besitz von zwei Tickets für den Sonntag. Vor dem Eingang bestand nochmals die Möglichkeit Zigaretten zu kaufen, was mein Freund auch wahr nahm. Leider, wie ich schon fast vermutet hatte, durfte er diese nicht ins Gelände rein nehmen. Obwohl im Gelände dann wieder neue Zigaretten verkauft wurden. Das ist unglaublich Zigaretten und Feuerzeug wird dir also überall abgenommen auch wenn du nur ins Kino gehst. Also riefen wir unseren Fahrer an um die Zigaretten im Auto zu deponieren. Dieser war leider schon unterwegs zu seinem Abendessen und es dauerte dementsprechend einige Zeit bis er wieder ins Gelände zurück kam. Endlich war auch das abgeschlossen nun ging es endlich los.

Im Gelände drin, waren wir absolut überwältigt von der Menschenmasse und wie europäisch die indischen Besucher gekleidet waren. War also positiv überrascht, das einzige kritische ist so ein bisschen der Alkoholkonsum bei Menschen die sich das sonst nicht gewohnt sind. Wir steuerten gleich mal den ersten Bierstand an. Leider bemerkten wir, dass es Bier nur gegen Coupons gab, also mussten wir zuerst einmal Coupons jagen. Dies ist einfacher gesagt als getan. Nach ca. 15 Minuten fanden wir dann endlich auch diesen blöden Coupon stand und das Bier war sozusagen schon fast trinkbereit.

Das ganze Gelände war wirklich sehr gut aufgebaut, mit Spiel- und Verkaufsecken und natürlich der Hauptbühne, welche mit einer Nebenbühne vom Rock am Ring also vergleichbar ist. Und das beste war, ich konnte mal nach vorne sehen, da meine Mitmenschen doch alle nicht wirklich so gross waren ;-)).

Das Konzert war okay, hat gut getan mal wieder ein Stück Heimat zu fühlen. Es waren auch alle recht gut drauf. Nur das Konzept der Zugabe hatten sie irgendwie nicht verstanden. Die Zuschauer forderten die Band gar nicht heraus, sondern warteten einfach bis sie wieder kommen und noch ein paar Lieder spielten.

Dienstag, 2. November 2010

Unser Auto ist da!!!

Man glaubt es kaum, nach mehrmonatigem warten ist es tatsächlich wahr geworden und unser Auto wurde bestellt und ist sogar auch gleich nach einer Woche eingetroffen. Wäre da nicht die Preiserhöhung dazwischen gewesen, welche die Bestellung wieder zum stocken brachte, nachdem nun endlich jemand Zeit gefunden hatte die Bestellung auszulösen, hätten wir wohl schon seit einigen Wochen unser eigenes Auto. Na ja, was lange währt wird endlich gut...

Das Auto wurde in der gewünschten Ausführung, wie bestellt, geliefert. Es gab sogar eine Fernbedienung für den Radio/CD-Player extra dazu. Scheint in Europa nicht relevant zu sein, in Indien wo man jedoch meistens hinten sitzt kann dies schon mal von Vorteil sein.

Ich war ja schon riesig gespannt, wann wir unsere erste Delle im Auto haben werden. Nachdem uns schon unzählige Motorräder streiften und wir auch das Maul einer Kuh streiften, lies es nicht lange auf sich warten. Am vierten Tag fuhr tatsächlich ein Verkehrsteilnehmer unserem Fahrer von hinten in die Stosstange. Sah dann schon gerade nicht so hübsch aus. Wurde dann auch in der Werkstatt gerichtet und wird dann halt wohl beim ersten Service ausgewechselt. Da wir ja alle 5000 km einen Service machen müssen, werden wir öfters die Gelegenheit haben was auszutauschen oder reparieren zu lassen.

Nun drängte es sich natürlich auch mal auf, selbst zu fahren. Zuerst schafften wir uns ein Navi an, damit wir auch sicher wieder den Heimweg finden. Mein Freund machte mit unserem Fahrer eine Probefahrt und liess sich mal grob die Verkehrsregeln erklären. Diese sind nicht wirklich identisch mit unseren, aber was soll´s so lange es irgendwie funktioniert. Erstmals hat immer der grössere Vortritt. Welche Strassen Einbahn sind und welche nicht, findet man vorzu raus. Wie schnell so gefahren werden, na ja, so schnell wie es halt geht. Ist sowieso nur Nachts möglich, da tagsüber mehr rollen als fahren angesagt ist. Blinker wird eigentlich nicht benutzt, Spur fahren gibt es auch nicht wirklich und wichtig immer hupen wenn du jemanden überholst, damit er dich auch zur Kenntniss nimmt.

Letzten Sonntag war es dann soweit. Wir getrauten uns das erste Mal mit unserem Auto alleine auf eine Ausfahrt und es klappte auch recht gut. Wir kamen am Ziel an (auch wieder zuhause ;-)) und hatten auf unserem Weg keinen Unfall oder sonstigen Zwischenfall. Am nächsten wiederholten wir die Fahrt nochmals und dieses Mal fuhr ich auch nach Hause. Ich muss schon sagen, ging nicht schlecht und zwischendurch ist das Autofahren in Bangalore doch recht von Adrenalinschüben gezeichnet. Aber auch da, ging alles gut und wir hatten keinen Schaden zu verzeichnen. Na dann machen wir mal weiter die Strassen unsicher...

Dienstag, 5. Oktober 2010

Bye, bye Suresh...

Gestern war es nun soweit, unser temporärer Taxifahrer hatten den letzten Arbeitstag bei uns. Unser Auto war nun endlich eingetroffen, nach einer längeren Phase des Bestellvorgangs. Wir hatten Suresh mehrmals gefragt, ob er nicht für uns fahren möchte. Er hatte jedoch bereits ein eigenes Auto und daher war es für ihn uninteressant für uns zu fahren. Wenn es nur um persönliche Gründe gegangen wäre, hätte er wohl sofort zugesagt.

Es war wirklich eine sehr angenehme Zeit mit ihm, er war immer auch wieder mal für einen Spass zu haben und absolut unverkrampft im Umgang mit uns. Wir konnten uns immer 100% auf ihn verlassen und es war für mich eine schöne Zeit mit dem kleinen Indicar durch Bangalore zu fahren. Für grössere Ausfahrten ausserhalb von Bangalore war das Auto sicherlich nicht geeignet, und da sind wir nun auch froh unser neues grosses Auto zu haben.

Wir hatten bereits auch vor einiger Zeit einen Fahrer angeheuert und dieser ist nun auch wirklich zur Arbeit erschienen. Weiss man ja nie, wenn es dann noch über 3 Monate dauert bis das Auto geliefert wird ;-).

Trotzdem werde ich die lustigen Gespräche mit Suresh über nützliche Dinge welche am Strassenrand verkauft werden, wie das so genau mit Transvestiten ist, ob sein Auto auch schwimmen kann, ob wir Hundefutter beim Metzger kaufen.... und und und... vermissen!

endlich Ferien!!

Endlich war es soweit, unsere ersten Ferien nach einem halben Jahr Indien. Wir hatten es dringend nötiger, mein Freund wohl eher mehr als ich :-). Nach langem hin und her, wo es denn hingehen soll haben wir uns für das Nahe Sri Lanka entschieden.

Flug und Hotel haben wir in letzter Minute gebucht und dann ging es eine Woche später bereits los. Der Flug dauerte nur 1h 20min. und war so völlig angenehm. Nach der Landung in Colombo, stand dann auch schon unser Airporttransfer-Taxi bereit und dieser konnte mit uns auf English, Deutsch und sogar ein bisschen Schweizerdeutsch kommunizieren. Dann ging es los ins erste Hotel in Colombo. Als erstes viel uns schon mal auf, dass die Strassen nicht durch Speedbreaker gefüllt waren und auch sonst gar nicht so gehupt wurde. Es war ruhig....

Spät Abends kamen wir dann in unserem Hotel in Colombo an, der Fahrer meinte nur zu uns, dass es am nächsten Morgen um 09.00 Uhr weiter gehen würde. Leider hatten wir keine Nummer von ihm oder dem anderen Fahrer und das Hotel wusste auch nicht welcher Fahrer hier für uns organisiert wurde. Eigentlich hätten wir uns gerne am nächsten Tag Colombo noch ein bisschen angesehen, war aber nicht möglich da pünktlich das Taxi da stand und dieser leider auch keine Zeit für eine Extra-Tour hatte. Also ging es weiter nach Bentota. Die Fahrt dauerte ca. 2 1/2 Stunden.

Die Häuser unterwegs waren sehr ähnlich wie in Indien, jedoch waren die Strassen komplett betoniert und ohne Speedbreaker. Das einzige Problem war, dass die Busse, Lkw´s und Rikshaw´s immer überholt werden mussten ansonsten war es ein angenehmes Fahren der Küste entlang.

Nun erreichten wir unser Hotel und nach längerer Zeit des Suchens, fand der Receptionist auch unsere Buchung. Leider war das Zimmer erst ab dem Nachmittag verfügbar und wir hatten bereits vor dem Mittag das Hotel erreicht. Also gingen wir mal kurz an den Strand, war quasi vor der Haustüre und setzten uns danach in den Aussenbereich der Bar. Das Ambiente war wirklich sehr schön, das Meer direkt vor der Haustüre, der Pool auf dem Dach des Hotels mit Blick auf den Ozean was will man mehr :-).

Der Standard in Sri Lanka war schon nicht der selbe wie in Bangalore. Der jahrelange Toursimuss war hier klar im Vorteil. Viele konnten Deutsch sprechen, was für uns zwar nicht notwendig war aber trotzdem irgendwie amüsant. Jedoch mussten wir um jeden Preis handeln, das war identisch wie in Bangalore. Ging aber auch einigermassen gut, nachdem wir jedem erklärt hatten, dass wir in Indien wohnen stiessen wir auch auf ein gewisses Verständnis.

Die Tage gingen leider viel zu schnell um und mit dem Monsunwetter hatten wir auch recht Glück. Es waren eigentlich nur 2 Tage ein bisschen verregnet, aber trotzdem mit warmen Temperaturen. Als wir wieder in Bangalore landeten, begrüsste uns da auch wieder mal die Sonne war also ein guter Zeitpunkt wieder zurück zu reisen :-).

Samstag, 11. September 2010

indische Hochzeit zum zweiten

Die zweite Einladung welche wir zu einer indischen Hochzeit erhalten haben, konnten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Diese war jedoch nicht in Bangalore sondern in Hyderabad. Mit dem Auto ca. 10 Stunden mit dem Flieger 1 1/2 Stunden. Wir entschlossen uns dann, den Flieger zu nehmen.

Donnerstagmorgens gings los zum Flughafen. Leider ist es Inlandflügen nicht möglich Flüssigkeit im Handgepäck in einem verschlossenen Plasitkbeutel mit zu nehmen. Kurzerhand mussten wir unseren kleinen Koffer doch aufgeben und noch entsprechend umpacken. Wir wurden jedoch zuvorkommend behandelt und schnell war unser Koffer eingecheckt.

Nun ging es los zum Gate und ab mit dem Bus zum Flieger. In Hyderabad angekommen, erhielten wir von unserem gemieteten Taxi eine SMS mit Name des Fahrers und Nummernschild. Dieser wartete auch am Ausgang auf uns. Danach gings weiter in unser gemietetes Hotel, welches eigentlich okay war, aber halt auch sehr indisch. Unser Zimmer war direkt über der Küche und da war ein Lärmpegel man konnte es sich kaum vorstellen. Wir legten uns dann zuerst ein bisschen hin, war ja auch Morgens früh als wir los mussten. Am späteren Nachmittag entschieden wir uns noch bei einem Coiffeur vorbei zu schauen, da die Haare meines Freundes doch schon länger keine Schere mehr gesehen hatten. Unser Taxifahrer machte sich auf den Weg und brachte uns zu einem Coiffeur, war bisher der beste Haarschnitt in Indien.

Um 17.30 Uhr wollten wir dan los zur Hochzeit, da der offizielle Teil um 18.00 Uhr beginnen sollte. Leider hatte unser Taxifahrer uns irgendwie nicht verstanden und war noch zuhause als wir ihn anriefen. In der Hotelloby traffen wir dann noch ein weiteres Paar welches auch zur Hochzeit wollte und wir konnten mit ihnen mitfahren. Uns war schon klar, dass wir viel zu früh da sind, da sowieso erst ein paar Stunden später auch wirklich etwas geschehen würde. Dies war dann auch so. So um 20.00 Uhr gings dann auch erst mal los. Es wurde eine Function nach der anderen abgehalten und der Brautvater erklärte uns, dass heute die Verlobung sei. Wir brachten dann noch unsere Geschenke und gratulierten dem Brautpaar. Danach ging es einen Saal weiter nach oben zum Essen und dann ab nach Hause.

Um Mitternacht trafen wir wieder im Hotel ein und wollten uns eigentlich zum schlafen hinlegen. Ich weiss ja nicht was die in der Küche gemacht haben, es hörte sich an als würden die diese komplett umbauen. Ein kurzer Anruf an der Reception und danach war es tatsächlich ruhiger und wir konnten endlich einschlafen.

Eigentlich hiess es, dass es am nächsten Morgen bereits um 08.30 Uhr wieder losgehen würden. Wir entschieden uns dann indisch später zu erscheinen. Ich hatte sowieso vorher noch ein Problem meinen Saree irgendwie angezogen zu bekommen. Zum Glück hatte das Hotel jemanden von der Reception zur Verfügung gestellt und sie half mir den Saree anzuziehen. Vollbehangen mit Schmuck am Hals, Ohren und den Armen machten wir uns dann so um 10.00 Uhr auf den Weg zur Hochzeit. Komischerweise hatten die anderen europäischen Gäste den gleichen Gedanken wie wir und wir warten tatsächlich die ersten Ausländer auf der Hochzeit. Wir wurden dann gleich zum Frühstücksbuffet geschickt und assen da erst mal ausgiebig. Die eigentliche Hochzeit war auf die Minute genau um 11.15 Uhr angesetzt (wird so über die Sterne errechnet) und diese wurde dann auch genau dann abgehalten.

Nach der Vermählung gab es dann bereits Mittagessen und wir setzten uns nach einigen Fototerminen zum Essen und verliessen die Hochzeit dann so gegen den früheren Nachmittag. Das Brautpaar war immer noch voll in verschiedenen Zeremonien und Fotosessions, die taten mir langsam leid. War ja nun bereits der dritte Tag und es ging noch bis zum nächsten Tag weiter für die beiden. Wir machten am Nachmittag dann noch ein bisschen Stadtbesichtigung, jedoch war unser Taxifahrer wohl nicht so versiert und schaffte es nur uns einen Tempel zu zeigen und die Buddhastatue im See. Tja, nächster Halt war dan Flughafen wo wir die Zeit mit einem kurzen Stopp bei Mc Donalds verkürzten.

Wieder in Bangalore gelandet, waren wir froh wieder unseren Fahrer zu haben. Auf die Frage was denn in Bangalore so gelaufen sei die Tage meinte er nur, es hat geregnet!

Sonntag, 22. August 2010

1. indische Hochzeit

Heute war unsere erste indische Hochzeit. Wir waren uns lange nicht klar zu welcher Zeremonie wir am besten hingehen sollen. Auch nach mermaligem Nachfragen war uns immer noch nicht klar in welchen Kreis wir am besten passen würden. Wir ware einmal für am Vormittag eingeladen (so eine Art Zeremonie) und am Abend zur Gratulation. Wir entschieden uns dann am Abend zu gehen.

Pünktlich um 19.00 Uhr trafen wir beim Festsaal ein und wurden gleich auch wahrgenommen und mehrmals gefragt woher wir kommen. Danach wurde uns erzählt in welchem Bezug der jeweilige zum Brautpaar steht und was er so arbeitet oder macht. Uns wurde auch gleich ein Chai offeriert, den wir gerne annahmen. Danach ging es wieder zurück in den Festsaal wo bereits eine Menge Leute sassen. Uns wurde dann ausführlich erklärt wie eine indische Hochzeit abläuft. Generell dauerte diese heute 3 Tage, früher waren dies bis zu 8 Tagen.

Wir stellten dann auch bald mal fest, dass wir ohne Probleme auch eine Stunde später eintreffen hätten können. Da sich bis dahin noch nicht viel getan hatte. Einige Zeit später, traff dann das Brautpaar ein, schritt den Weg durch den Saal auf das Podest und nun ging es mit gratulieren los. Schnell war uns auch da klar, dass wir den anfang der Schlange verpasst hatten und dies wohl locker noch eine Stunde dauern könnte.

Nun gingen die Leute auf das Podest zum Brautpaar um zu gratulieren, die Geschenke zu überreichen und natürlich wurde jeweils von einer Gruppe ein Foto gemacht. Zudem waren ständig noch zwei Kameras unterwegs die filmten. Irgendwie hatte wohl der Bräutigam verbarmen mit uns, und wir wurden auf der rechten Seite vorgelassen und zwischen die Schlange eingeschleusst. Danach gings weiter zum Essen in einem Saal unterhalb. Es waren mehrere Buffets aufgebaut und natürlich mussten wir alles probieren, was auch gut schmeckte. Zum Abschied erhielten wir dann noch eine Kokosnuss.

Nun können wir gespannt sein auf unsere nächste indische Hochzeit, welche bereits nächste Woche ansteht und zu welcher wir nach Hyderabad fliegen und an zwei Anlässen eingeladen sind. Natürlich diesmal auch mit traditionellem Dress :-)...

Kino

So nun haben wir es auch nach vier Monaten das 1. Mal ins Kino geschafft. An die Spielzeiten muss man sich auch mal erst gewöhnen. Da geht es los mit 10.00 Uhr am Morgen, 16.00 Uhr am Nachmittag oder 21.00 Uhr am Abend. Wir wollten unbedingt noch Inception anschauen und dieser lief nur noch um 16.00 Uhr. Also machten wir uns so um 14.30 Uhr los.

Kurz bevor wir unser Haus verlassen wollte, fing es heftig an zu regnen. Der Regen dauerte dann weiterhin an, auch während wir auf dem Weg ins Kino waren. Die Strassen waren innert kürzester Zeit voller Wasser und unser kleines Taxi drohte nächsten an zu schwimmen. Es war dann wirklich ein Highlight ins Kino zu kommen, da einige Strassen bereits nicht mehr befahrbar waren und andere mehr einem Fluss als einer Strasse ähnelten. Glücklicherweise haben wir es dann eben doch noch geschafft. Direkt im Parkhaus ging es dann zum Lift in die Kinos. Dort war jedoch nur Eintritt mit Kinokarte möglich, welche wir ja noch nicht hatten.

Nach mehreren Fehlgängen, führte uns jemand dann zur Kasse, diese war ausserhalb des Gebäudes auf der anderen Seite. Dann war auch das geschafft, nun verblieb noch ein bisschen Zeit bis der Film startete und diese konnte man ja mit einer Zigarette fühlen. Leider war auf dem kompletten Gelände Rauchverbot. So überquerten wir die Strasse und blieben in der Mitte unter der Metro stehen. Inmitten des Verkehrs tankte mein Freund dann sein Nikotin. Mehrere Rikshaws hielten an und wollten uns mitnehmen, jedoch war es für die Inder schwer von einem Rikshawfahrer mitgenommen zu werden. Die wollten doch tatsächlich nur uns fahren... so nötig scheinen es die ja wohl auch nicht zu haben. Nun machten wiruns auf den Weg ins Kino. Zuerst passierten wir die erste Sicherheitskontrolle direkt am Eingang des Gebäudes später dann die zweite am Eingang des Kinos. Hier wurde auch die Zigarette und das Feuerzeug beschlagnahmt.

Im Kinosaal setzten wir uns dann auf unsere Plätze. Nun erwartete ich eine Werbeschlacht, dem war jedoch nicht so. Ich staunte nicht schlecht, als alle im Kino aufstanden und die Nationalhymne gespielt wurde, ist anscheind üblich hier so. Danach wurden uns die Lizenzen vom Kino und vom Film auf der Leinwand gezeigt und noch ein bisschen Werbung für das Kino gespielt und schon ging es los mit dem Film.

Es gab auch tatsächlich eine Pause, jedoch war diese so kurz (ca. 5 Minuten), dass unsere Bestellung von Chicken-Nuggets und Pommes nicht rechtzeitig fertig war und wir den Anschluss unserer Films ein bisschen verpassten. Zudem hatten wir auch komischerweise neue Nachbarn in unserer Sitzreihe.

Der Film selbst war wirklich nicht schlecht und man wird sich nun fragen können, fällt der Kreisel Schluss oder nicht....

Sonntag, 15. August 2010

Banneraghatta Nationalpark

Vor zwei Wochen waren wir in einem Nationalpark ca. 1 Std. von unserem Zuhause entfernt. Dieser Zoo wurde uns von mehreren Leuten empfohlen, also wollten wir uns diesen natürlich nicht entgehen lassen. Morgens um 08.30 Uhr machten wir uns mit unserem Fahrer auf den Weg. Nach einiger Zeit hatten wir Bangalore-City hinter uns gelassen und die Gegend wurde sehr ländlich. Die Strassen konnten dann auch nicht mehr so schnell befahren werden, da diese meistens fast nur eine einspurige Breite aufwiesen.

Nach einer Stunde kamen wir dann auch im Zoo an und zu unserem Erstaunen, war noch nicht einmal ein so grosser Ansturm an der Kasse. Die Preise für den Zoo und die Safari waren absolut in Ordnug (ca. CHF 6.- für beides zusammen). Kurzerhand luden wir unseren Fahrer auch in den Zoo ein. Dann standen wir wohl einige Sekunden zu lange am Eingang rum, da wurden wir schon vom ersten Safarifahrer angefragt ob wir nicht gleich mit ihm die Safari machen möchten. Na ja, wieso nicht also stellten wir uns auch in die Schlange für die Safari. Einige Minuten später gings dann auch schon los. Wir erhielten dann den vordersten Platz (aus welchem Grund, erkläre ich dann später :-)). Und los ging es mit einem grossen Bus, welcher mit Gitter an den Fenstern versehen war (war doch beruhigend).

Wir fuhren dann auf einer kleinen Strasse durch den Nationalpark. Kamen zuerst an unzähligen Rehen und Hirschen vorbei. Danach wurde es schon interessanter, da wärmte sich ein Krokodil in einem See auf einem Stein. Als nächstes waren die indischen Black Bears dran. Diese waren so was von faul, bewegten sich kaum von der Strasse weg und schienen irgendwie gefallen zuhaben ihre Hand im Maul festzuhalten. Weiter gings zu den Löwen, nach einigen Minuten stiessen wir dann auch auf eine Löwenmutter mit ihren Jungen an einem See. Kurzerhand hatte sie uns gesehen machte sie sich mit ihrem Nachwuchs auf und davon.

Nun ging es weiter zur Hauptattraktion, der weisse Tiger. Wir sahen ihn auch tatsächlich und dieser war wohl die Busse schon gewöhnt. Schliech ganz entspannt um unseren Bus und machte sich auf seinen Weg. Im gleichen Gehege waren dann auch noch rote Tiger zu beobachten. Natürlich wurde uns bei jedem Stop unsere Kamera entwendet und vom Busfahrer entsprechende Fotos geschossen. Diese waren zum Glück auch wirklich gut :-). Was natürlich das Ende vom Lied ist, am Ende der Fahrt wollten die beiden Busfahrer entsprechend entlöhnt werden für ihren Fotodienst und die vorderste Sitzreihe. Tja, war ja klar und die paar Rupien waren es wert.

Nach der Safari besuchten wir noch den Zoo. Dieser war zu unserem Erstaunen recht sauber und gepflegt. Es hatte viele verschiedene Tiere und war auf alle Fälle sehenswert. Beim Leopardengehäge wurden wir dann von zwei Wärtern angesprochen ob wir nicht ein Leopardenbaby sehen möchten. Natürlich konnten wir dies nicht verneinen, mir war bis dahin noch nicht klar wie das aussehen würde. Ein Wärter ging dann in den Innenbereich des Geheges und trennte die Mutter von dem Baby. Wir wollten ja eigentlich nur das Baby anschauen. Stattdessen wurde es von einem Wärter auf dem Boden festgehalten und der andere wollte Fotos von uns mit dem Baby schiessen. Nach zwei Fotos habe ich die Vorstellung abgebrochen und meinte nur zu den beiden, das Tier sei jetzt genug strapaziert worden. Natürlich wollten die beiden dann auch wieder Geld haben. Das nächste Mal, werden wir auf eine solche Frage verneinen.

Donnerstag, 5. August 2010

1. August 2010

Zum Nationalfeiertag der Schweiz erhielten wir eine Einladung vom Honorary Konsul in Bangalore und dem Generalkonsul aus Mumbai. Wir waren zu einem Apero in einem mehrsterne Hotel eingeladen (Dress formal).

Wir machten uns dann am Freitag auf den Weg dahin. Als wir dort ankamen, waren doch alle höchstoffiziell gekleidet, so dass wir eigentlich am liebsten wieder gegangen werden. Doch nach dem ersten Glas Walliserwein, war auch das nicht mehr so schlimm... und weitere würden ja dann noch folgen ;-).

Der Generalkonsul aus Mumbai hielt dann noch eine Ansprache und teilte mit, dass er nun nach 36 Auslandsjahren nun endlich wieder in die Schweiz zurückkehren würde und sich auch sehr darüber freute. Was ich mir auch vorstellen kann, obwohl Indien nicht die aussergewöhnlichste Station in seiner Auslandstätigkeit war.

Wir feierten natürlich den 1. August dann auch noch zuhause mit Freunden. Dafür musste natürlich vorher noch Feuerwerk organisiert werden. Dreimal darf man raten, auch diese Aktion nahm wieder über 2 Stunden in Anspruch.

Unser Fahrer führte uns an den entsprechenden Ort, den Tipp hatten wir von einem Arbeitskollegen in welcher Gegend es Feuerwerk geben soll. Auch hier liefen wir mal wieder der Strasse entlang und passierten Shop für Shop. Nach einiger Zeit fragten wir mal und wurden von mehreren Indern geführt, bis wir dann in der entsprechenden Strasse waren wo es Feuerwerk geben soll. Der Shop war dann auch schnell gefunden und wir liessen uns sein Angebot vorführen. Mit zwei vollen Tüten machten wir uns dann wieder auf den Heimweg.

So nun musste natürlich am Sonntagabend auch das Feuerwerk abgefeuert werden. Was uns bis daher nicht klar war, dass auch das indische Feuerwerk halt auch nur "half-backed" ist, also halt nicht ganz fertig. Die Zuckerhüte wurden gezündet und waren bereits nach ein paar Sekunden wieder erloschen. Das nächste war dann eine Rakete. Diese startet wunschgemäss und den Himmel und änderte dann plötzlich ihre Richtung wieder nach unten und entzündete sich dann auf unserer Dachterrasse. Seither hat der Sonnenschirm leider ein paar kleine Brandlöcher.

Als letztes wurde dann noch ein Böller abgelassen, welcher wirklich sehr klein und niedlich aussah aber einen Knall verursachte, man glaubt es kaum und bei einer Fehlzündung wohl die Hand nicht mehr ganz sein würde.

Wir haben nun noch einiges an Feuerwerk, was aber dann auf einem leeren Feld mal abgelassen werden muss, ist wohl besser für unser Inventar.

blaue Folie

Wir hatten ja die grandiose Idee unsere bereits vorhandenen riesigen Planzenpotts auf unserer Dachterrasse zu bepflanzen. Da diese doch recht gross sind, waren wir der Meinung es ist am besten diese ein bisschen mit Steinen zu füllen um so auch zu gewährleisten, dass das Wasser gut abfliessen kann.

Also fragten wir an der gegenüberliegenden Baustelle, ob sie uns nicht gegen ein paar Rupien ein paar Steine liefern könnten. Die Pflanzenpotts wurden dann auch von einem Baustellenmitarbeiter begutachtet und dieser war der Meinung es werden doch einige benötigt. Mehrmals hiess es, wir müssten bis am nächsten Tag warten, da gerade der Bauherr auf der Baustelle sei und sie uns daher keine Steine liefern könnten. Am nächsten Tag hatten wir dann auch tatsächlich einen Preis ausgemacht, was unserer Meinung zwar zuviel war, aber wir wollten ja nicht unbedingt selbst Steine schleppen so stiegen wir auf das Angebot von 650.- Rupien ein (sind ca. CHF 15.-). Dann hiess es doch wieder, heute ging es nicht da wieder mal der Bauherr auf der Baustelle sei. Dieses Spiel ging ein paar Mal so, bis wir verstanden, dass dies wohl ein indisches "Nein" ist.

Somit standen wir wieder am Anfang. Ein paar Querstrassen weiter hatte es jedoch ein freistehendes noch unbebautes Grundstück auf welchem mehrere Steine so in der Erde rumlagen. Also entschlossen wir uns kurzfristig, dort Steine sammeln zu gehen. Mit unserem kleinen Taxi machten wir uns auf den Weg und füllten das Auto mit Steine. Als wir dann alle Steine auf der Dachterrasse hatten, war doch klar, dass wir eigentlich noch viel mehr bräuchten... da uns dies aber doch zu anstrengend war, unterliessen wir dies.

Der nächste Plan war nun, eine Folie darüber zu legen und mit Löcher zu versehen, damit die vorhandenen Wasserausflüsse nicht mit Erde verstopft werden würden. Also machten wir unserem Fahrer verständlich, dass wir gerne so blaue Folie kaufen würden, welche auf allen Baustellen verwendet wird. Dieser fuhr zuerst ein bisschen ratlos mal los. Einige Zeit später hielt er an und meinte, dies sei nun der Citymarket und hier würde es irgendwo diese Folie schon geben. Wir fragten denn noch, ob er uns das Wort für Folie in Cannada oder Hindi mitteilen könnte. Nun machten wir uns auf den Weg um Darpel (Folie auf Cannada) zu finden.

Die ganze Gegend war voller kleiner Shops, wo man wirklich alles bekommt um ein ganzes Haus zu bauen... Nach einiger Zeit fragten wir dann mal nach, wo man wohl diese Folie bekommen könnte. Der Shopmitarbeiter schrieb uns dann auf, dass wir im Plastic-Market nachschauen sollten und zeigte mit seinem Finger in eine Richtung. Ettliche 100 Meter weiter, fragten wir dann nochmals nach und dieser meinte, wir müssten die Folie in einem Shop auf der anderen Strassenseite finden. Jetzt ist das ja so, über die Strasse als Fussgänger zu kommen ist eh schon eine Kunst für sich, weil anhalten wird niemand für dich. Was erschwerend dann hinzu kam, die City-Busstation war auch noch in der Nähe, so dass die 4-6 spurige Strasse auch noch voller Busse war. Irgendwann ergab sich dann die Lücke und wir schafften es über die Strasse.

Kurzzeit später führte uns auch jemand dann zum gewünschten Folienshop. Da kauften wir unsere 3m Folie für 120.- INR (= CHF 3.-) und erhielten dafür auch noch eine ausgedruckte Rechnung mit Unterschrift und Stempel und bezahlter Tax :-)... Wir hatten jedoch doch über 2 Stunden gebraucht um die Folie zu kaufen, somit weiss ich auch wo die Zeit so hingeht ;-)

Dienstag, 27. Juli 2010

Grünzeug...

Nachdem wir nun langsam unser Haus innen doch mit einigen Möbel versehen hatten, wurde es nun auch Zeit die Dachterrasse zu begrünen. Also beschlossen wir doch an einem Samstag in eine Gärtnerei zu fahren. Als wir dann aus dem Haus traten, fährt vor uns ein Holzwagen voller Pflanzen vorbei, welcher von mehreren Menschen geschoben wurde. Ohne mit der Wimper zu zucken, sage ich zu meinem Freund, schau mal da fahren unsere Pflanzen vorbei :-).

Kurzerhand hat er die Verfolgung des Wagens zu Fuss aufgenommen. Nach ettlichen Minuten einer scheinbar sinnlosen Kommunikation ist die Truppe doch der Meinung uns ein paar Pflanzen zu verkaufen. Unser Fahrer hat dann auf Cannada noch den entsprechenden Preis ausgemacht und kurzerhand wurden uns die Pflanzen von der Strasse in den 3. Stock unserer Hauses getragen. Natürlich waren die Laufspuren durch unser Haus nicht zu übersehen.... tja aber wenigstens mal ein paar Pflanzen.

Trotzdem machten wir uns am nächsten Tag dann noch auf in die Gärtnerei. 10 min. vor fünf trafen wir dort auch ein. Ein etwas älterer Mitarbeiter gab uns dann zu verstehen, dass sie um fünf schliessen würden. War für mich ein bisschen komisch, da die ganze Gärtnerei noch voller Menschen war. Also kurzentschlossen suchten wir einige Palmen, Kokosbäume, kleinwüchsige Pflanzen, Mango- und Guavenbäumchen aus. Danach gings ab zur Kasse, in der Zwischenzeit wurde bereits ein Kleinfahrzeug für die Hauslieferung organisiert. Dieser wollte einen Wucherpreis von 600.- INR haben, was so ungefähr 3x zuviel ist für die entsprechende Fahrtstrecke. Wir waren auch kurzerhand schon davor die Sachen selbst rauf zu tragen, jedoch schreckten uns die 6 Säcke voller Erde doch eher davon ab. Also stimmten wir dem Preis zu, jedoch bestanden wir darauf, dass uns alles auf die Dachterrasse getragen wird. So war es dann auch, es wurde ordentlich geschwitzt für die 600.- INR. Nun ist nur noch das Problem, dass die Pflanzen in die vorbereiteten Pflanzenbehälter rein sollen und wir noch entsprechende Steine suchen, damit die Behälter nicht komplett mit Erde gefüllt werden müssen, ansonsten können wir gleich einen Berg mit Erde bestellen ;-).

Dienstag, 13. Juli 2010

Rollomontage

Um endlich am Wochenende mal ausschlafen zu können, hatten wir kurzerhand am letzten Samstag zwei Rollos für unser Schlafzimmer gekauft. Da die Sonne jeweils morgens sehr früh aufgeht (so um 04.00/05.00 Uhr) und Abends es bereits um 19.00 Uhr dunkel wird, war unser Schlafkonto in der letzten Zeit wegen den fehlenden Vorhängen eher am unteren Limit. Also beschlossen wir am Abend noch schnell die Rollos zu montieren um dann am Sonntag auch ungestörst ausschlafen zu können.

Natürlich passten diese vom Masse her nicht einwandfrei an unser Fenster und mussten noch zugeschnitten werden. Nun schneide mal eine Metallschiene ohne Säge zu.... tja irgendwann war dann die Bohrmaschiene am Zug und mit Löcher ergibt sich dann irgendwann auch eine Abtrennfläche. Also das wäre nun schon mal geschafft. Dann noch kurz so ungefähr angezeichnet wo die Löcher für die Dübel gebohrt werden mussten, und los gings. Bohrer wurde angesetzt und das erste Loch gebohrt, nach dem durchbrechen der Decke ging dann plötzlich der ganze Strom in unserem Haus aus. Upppsss.... war da wohl eine Stromleitung? Irgendwie war jedoch unsere ganze Strasse ohne Strom, konnte also nicht unbedingt von uns sein. Leider war unsere UPS zu schwach und daher auch kein Backup mehr vorhanden für den Strom. Im Dunkeln tappsten wir durch die Wohnung und zündeten mal zwei Kerzen an um doch ungefähr auf sicherem Fusse durch die Wohnung zu kommen. Als nach einer Viertelstunde der Strom immer noch nicht da war, entschieden wir uns die Montage der Rollos doch weiter fortzuführen. Ich assistierte dann mit einer Taschenlampe und einige Minuten später war dann auch die Montage erfolgreich abgeschlossen.

Der Strom kam dann auch einige Zeit später wieder, Glück gehabt doch nichts falsches angebohrt ;-).

frisches Huhn

Also wie soll ich sagen, die Metzgereien sehen hier irgendwie ein bisschen anderst aus, ist wohl keine Überraschung ;-). Die meisten kleineren Shops sind ja quasi sowieso schon fast Freiluft-Shops da soll doch auch beim Metzger keine Ausnahme gemacht werden.

Damit unser Grill auch ständig benutzt wird, muss für natürlich auch für Nachschub gesorgt werden. Bisher haben wir einen Metzger, quasi der Metzger unseres Vertrauens, der wirklich grösstenteils sehr gute Produkte hat. Wenn man sich dann eine Auslage wie bei uns zuhause vorstellt, liegt man ganz falsch. Es gibt ein A4-Blatt voller Produkte wo du dann dein gewünschtes auswählst. Im Laden stehen dann mehrere Gefriertruhen und daraus wird dann dein bestelltes Fleisch über die Thecke gereicht. Auch der Salami und Schinken kommt direkt aus der Gefriertruhe und wird dann für dich zugeschnitten. Leider haben sie das mit den dünnen Scheiben hier nicht so im Griff. Wenn du es mal vergisst zu erwähnen erhälst du da schon fast mehrere mm dicke Scheiben und wenn du es erwähnst, sind die Scheiben von hauchdünn noch meilenweit entfernt... tja wir über noch ein bisschen daran ;-).

Aber nun zum frischen Huhn zurück zu kehren. Eines Abends war wieder mal Grillen auf dem dacheigenen Grill angesagt. Die Fleischauswahl war durch die letzten Grillabende schon ein bisschen erschöpft und mein Freund fragte unseren Fahrer auf dem Heimweg wo die nächste Metzgerei sei. Irgend in einer Seitengasse hielten sie dann an und mein Freund bestellte ein Huhn. Kurzerhand wurde ein lebendiges aus dem Käfig genommen und frisch geschlachtet. Dauerte ca. 5 min. dann hielt er ein halbes Huhn in einem braunen Plastiksack in der Hand. Mein Appetitt auf Huhn war dann für diesen Abend nicht mehr vorhanden. Die Grillzubereitung war auch nicht das Highlight. Eine Woche später hat dann Mary das Huhn zu einem Masala verarbeitet und das kam eigentlich nicht schlecht. In Sachen Fleischbeschaffung gibt es also wirklich noch sehr viel Potenzial!

Dienstag, 6. Juli 2010

Indien streikt!

Hat man denn so was schon mal erlebt. Es gibt also tatsächlich noch Länder die es fertig bringen einen kompletten Tag zu streiken. Am 05.07.2010 war das hier auch in Indien der Fall (jedenfalls in allen Städten mit Regierungssitzen). Irgendwie wurde uns schon von allen Seiten zugetragen, dass dann an dem besagten Tag kein Geschäft offen haben würde, wie jedoch das Ausmass aussieht konnte ich mir nicht ausmahlen.

Nachdem unser Fahrer meinen Freund im Geschäft abgesetzt hatte rufte er mich an um zu fragen wohin ich denn heute wolle. Bei mir war eigentlich nur Reiten und Sport angesagt, also kein Besuch von irgendwelchen Konsumtempeln. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob unser Fahrer auch gerne gestreikt hätte, man weiss es nicht. Er kam dann doch tatsächlich und holte mich ab. Dass man in Bangalore so schnell von A nach B kommt hätte ich bis gestern nicht gedacht. Die Strassen waren fast ausgestorben, auch die Kühe waren irgendwie im Streik und nicht zu sehen. An den Kreuzungen standen wir dann meistens so zwischen 15-20 Fahrzeugen, was an normalen Tagen so um die hunderte sein können. Also die hatten das wirklich durchgezogen. Am morgen war auch kein einziges Geschäft offen, erst nachmittags öffneten so vereinzelt kleine Kioske und Marktstände, mehr aber auch nicht.

Morgens rief mich dann auch meine Maid an, um zu fragen ob sie dann heute arbeiten kommen müsste. Auch hier war ich mir nicht sicher, kann sie nicht da keine Busse fahren oder will sie nicht, da die ganze Familie zuhause ist. Sie aber dann tatsächlich aufgetaucht und dann nach ein paar Stunden wieder gegangen, da sie nicht sicher war wie sie wieder nach Hause gelangen würde.

Es war fast ein gespenstischer Tag, so ruhig ohne Verkehr und ohrenbetäubendes Gehupe, man könnte sich geradewegs daran gewöhnen! Muss mal fragen wann der nächste Streik wegen zu hohen Benzin- und Lebensmittelpreisen geplant ist ;-).

Montag, 28. Juni 2010

Vorstellungsgespräche

Wir sind nun doch zur Überezugung gekommen eine Haushaltshilfe einzustellen. Nachdem ich nun feststellen musste, dass doch jeden Tag geputzt werden muss weil in diesem Land soviel Staub vorhanden ist, das glaubt man kaum. Also habe ich ein paar mal erwähnt, dass wir jemanden suchen und schon waren die ersten zwei Gespräche fixiert.

Die erste rufte mich auf meinem Handy an um mit mir einen Termin zu vereinbaren. Mehr als "Hello" war jedoch auf English von ihrer Seite her nicht drin und ich übergab mein Telefon unserem Fahrer, damit er mit ihr in Hindi einen Termin vereinbaren konnte. Das kann ja heiter werden, ich stellte mich schon mal auf ein interessantes Gespräch ein. Zum verabredeten Zeitpunkt erschien sie dann. Als erstes setzte ich mich mit ihr an unseren Esstisch. Zwei, drei Sätze später klingelt es erneut an meiner Haustüre. Da stand ihr Mann und wollte nun auch reinkommen. Dieser konnte dann auch gut English und das Gespräch ging nun im Dreieck weiter. Irgendwie wurden wir uns über die Arbeitszeit und das Entgelt nicht einig. Am nächsten Tag stand dann die zweite Kandidatin vor meiner Türe. Diesmal ohne Begleitung und wir konnten uns in English auch unterhalten. Diese machte einen sehr aufgeweckten Eindruck, ich liess sie auch kurz etwas Probereinigen und sie wollte gar nicht mehr aufhören zu reinigen.

Am Nachmittag meldete sich noch die Frau des Chefs von meinem Freund, dass die Schwägerin von ihrem Fahrer auch immer noch einen Job suche. Kurzerhand vereinbarte sie mit ihr einen Vorstellungstermin auf den nächsten Nachmittag. Ihr Fahrer brachte sie dann vorbei, und dieser wollte natürlich auch mit reinkommen. Also ging wieder mal ein Dreiecksgespräch los. Sie war irgendwie zu scheu und sprach über ihn mit mir und machnmal auch wieder direkt ein bisschen in English. Ich liess sie dann noch kurz Probearbeiten und sagte ihr, ich würde mich am Wochenende melden.

Wir haben uns nun für Mary entschieden, sie gefiel mir auf anhieb am besten und hat sich auch am besten verkauft. Sie hat sich riesig über meinen Anruf gefreut und erschien heute pünktlich zur Arbeit.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Indien ist überall!

Chaos ist überall, man glaubt es kaum :-), dieses ist auch in der Schweiz zu finden. Die Schweiz verlangt es, dass jeder der länger als 12 Monate im Ausland ist, sich bei einer schweizerischen Botschaft als Auslandsschweizer registriert. Dies ist meiner Meinung nach auch okay, wenn man im vorhinein wüsste, was man dafür alles tun muss!!!

Auf der Homepage des EDA war nur ein Antragsformular zu finden. Also haben wir dieses mal schnell ausgefüllt und per Email nach Mumbai gesendet. Die Antwort daraufhin kam dann prompt retour. Also für eine Registirierung als Auslandsschweizer verlangt die Botschaft in Mumbai den Original-Pass, Original-Heimatschein, Original-Antragsformular. Sind die wohl der Auffassung ich sende meinen CH-Pass per Post durch halb Indien? Zweites Problem: Bei der Aushändigung von meinem Heimatschein, hat mir die Gemeindemitarbeiterin mitgeteilt, dass dieser nicht ins Ausland mitgenommen werden darf und ich diesen am besten bei meiner Familie in der Schweiz deponieren soll. Steht auch noch deutlich lesbar auch auf dem Heimatschein (gemäss Strafregisterauszug). Na, man ist ja treu und macht dies auch so.

Nach mehrmaligen Erläuterungen an die Botschaft in Mumbai, waren diese mal bereit eine Kopie von meinem CH-Pass zu akzeptieren, jedoch müsse diese vom Honorary Konsul in Bangalore beglaubigt werden, Original-Heimatschein war immer noch Voraussetzung. Schon mal ein Fortschritt jedoch mit einer neuen Aufgabe. Nach ein paar Anrufversuchen bei der Botschaft in Bangalore wurde uns die Öffnungszeit von 09.00 -17.00 Uhr mitgeteilt. Jedoch würde der Honorary Konsul jeweils um 11.30 Uhr das Büro verlassen (ich glaube ich will auch Honorary Konsul werden ;-)).

Also machte ich mich am nächsten Tag mit meinem Fahrer auf den Weg zur Botschaft. Dieser war ein bisschen verunsichert, da es sich um eine neue Strasse handelte. Bei der Botschaft angekommen (natürlich wieder mal Security-Check und natürlich Besucherausweis), fragte mich die Mitarbeiterin ob ich diesen Vorgang mit Mumbai abgeklärt hätte und mit wem, da sie dies eigentlich nicht mehr machen würden. Die nächste Aussage war dann, dass der CH-Pass am häufigsten gestohlen werde. Na und ihr wollt dass ich diesen per Post versende??? Die nächste Dame hat dann meine Kopie und meinen Pass mitgegeben und kam nach 2 Minute mit der Unterschrift retour. Also der Honorary Konsul hat mich nie persönlich gesehen, was hat er nun wohl mit seiner Unterschrift beglaubigt - man weiss es nicht.

In der Zwischenzeit hatte mit die AHV mitgeteilt, dass ich der freiwilligen AHV nur beitreten könne, wenn ich mich in Mumbai als Auslandsschweizer registiert hätte. Nachdem ich mehrmals deutlich zum Ausdruck brachte, dass dies ohne meinen Original-Heimatschein ja nicht möglich ist, war die Antwort ich soll dies mit Mumbai klären. Na toll, was gibt es da zu klären. Ich hatte der AHV ja schon meine Abmeldebestätigung, wie auch Registrierungsbestätigung von Bangalore zukommen lassen, war das denn nicht genug? Die Registrierung ist ja nur mit persönlichem Erscheinen auf der indischen Einwohnerbehörde möglich. Also doch mehr als genug Beweis, dass ich die Schweiz verlassen habe und momentan in Indien weile.

Mittlerweilen hat Mumbai mir eine Adresse in der Schweiz angegeben, an welche der Heimatschein gesendet werden kann und dann per speziellem Kurier nach Mumbai weitergeleitet wird. Von dort wird dieser dann bei eine Wegzug aus Indien nachgesendet, ist ja schon toll, also die Schweiz will wissen wo ihre Bürger so verweilen ;-). Es geschen in der Schweiz auch noch Wunder. Die AHV hat nun mein Antrag angenommen, nun ist mein Heimatschein bereits per Post unterwegs nach Bern :-)))) tja...

Elektriker

Mir wurde ja schon viel interessantes über indische Handwerker erzählt, heute hatte ich zum ersten Mal auch einen im Haus. Zum erstaunen war ich angenehm überrascht. Zum ungefähr vereinbarten Zeitpunkt klingelte es an meiner Haustüre. In der Tür stand ein kleiner unscheinbarer Durschnittstyp (für Indien). Fix machte er sich an die Arbeit und versuchte herauszufinden aus welchem Grund unser Ventilator nicht funktionierte. Er hat ihn auch nach Gewalteinwirkung (leichtes draufschlagen und anschieben mit Schraubenzieher) nicht zum laufen gebracht. Natürlich wurde vorgängig der Strommfluss geprüt. Mein Venti hat er nun mal mitgenommen und ich hoffe ich sehe diesen morgen wieder zum vereinbarten Zeitpunkt ;-).

Mir wurde ja erzählt, dass die Handwerker nie irgendein Werkzeug dabei haben. Man glaubt es kaum, dieser zauberte unter seinem Hemd immer wieder neues Werkzeug hervor, da muss wohl ein Werkzeuggurt versteckt gewesen sein :-).

Auch Isolierband wurde schnell mal ab einem Messer gewickelt und angebracht. Ich fragte ihn dann auch gleich wo welche Geräte angeschlossen sind, wie das mit dem Warmwasser für die Badezimmerlavabos funktioniert und so weiter.... Im ganzen Haus hat es so viele Schalter, da könntest du glatt mehrere Wohnungen in der Schweiz damit ausstatten. Zu allem Übel sind die Schalter nach einem mir bisher unbekannten Muster angeordnet und es ist in jedem Zimmer eine Überraschung welcher Schalter für was ist. Ich dachte ja es hätte viele leere Schalter noch dazwischen. Falsch gedacht ist doch jeder für irgendwas, jedoch weiss ich doch schon die Hälfte nicht mehr. Ich brauche einen Schalterplan für mein Haus!!!

Sonntag, 20. Juni 2010

Lieferung - Installation ein ungleiches Paar

Ich hätte ja erwartet, dass der der die Waschmaschiene liefert diese auch gleich anschliesst und uns vorführt. Falsch gedacht! Die Elektrogeräte werden von den Shops geliefert. Die Installation erfolgt dann jedoch durch die Herstellerfirma selbst. Somit hatten wir neben all den Lieferung nochmals zusätzliche Termine gebucht. Ein Tag später kam dann auch der Waschmaschienenfachmann, der TV-Mensch hatte es sogar noch am gleichen Tag geschafft.

Das einzigste was eigentlich nicht geklappt hat, ist die Installation der Satellitenschüssel. Hier liegt das Versäumnis eindeutig beim Shop, diese hatten es eben verpeilt unsere Daten weiter zu leiten. Nach ca. 4 Telefonaten (von welchem jedes einzelne mindestens 8 Minuten gedauert hat) ist nun auch dieser Termin vorhanden und sollte heute Abend ausgeführt werden. Die Lieferungsmitarbeiter vom Girias-Shop wollten dann auch am meisten Trinkgeld, wir wissen nun welchen Electrostore man doch meiden sollte :-).

Endlich daheim!

Nun ist endlich soweit, der Mietvertrag wurde nun abgeschlossen. Der ganze Papiermarathon hat nun doch über 2 Wochen in Anspruch genommen, was hier wieder alles an Bescheinigungen, Beglaubigungen und sonstigem Papierkram die Seiten gewechselt haben ist unglaublich. Diese Woche hatten wir dann mit unserem Vermieter die Wohnungsübergabe. Im Hauptbestandteil wurde eine Inventur der Beleuchtung und Facilities bestätigt und noch die eine oder andere nicht fertige Installation angeschaut. Hat dann doch alles mehr oder weniger bis zu unserem Einzug geklappt und wurde noch fertig installiert. Jedoch sind halt doch noch ein paar Sachen nicht ganz fertig (A/C, Herd...), aber im grossen und ganzen kann man damit schon überleben :-).

Einzugstermin haben wir dann für den Freitag geplant. Am Dienstagabend sind wir dann los und haben uns TV und eine Waschmaschiene gekauft. Am Donnerstag dann noch einen Kühlschrank und Satellitenschüssel. Man glaubt es kaum, es wurde alles am Freitag (Neuware: Bett, TV, Waschmaschiene, Kühlschrank) in unser Haus geliefert. Ich muss sagen, dass haben sie hier bestens drauf. Alle Lieferungen haben tadellos geklappt und wurden einigermassen zur angekündigten Tageszeit auch geliefert. Vor jeder Lieferung kam sogar ein SMS, dass die Bearbeitung läuft und meistens hat der Fahrer vorher auch noch kurz angerufen, was will man mehr. Da könnten sich bei uns zuhause eine dicke Scheibe davon abschneiden, ich weiss von was ich spreche, habe mich schliesslich 10 Jahre geschäftlich mit Lieferungen auseinandergesetzt. Also wirklich ein grosses Lob an Indien, hätte ich so nicht erwartet!

Am Samstag haben wir uns dann noch eine Polstergarnitur und Esstisch mit Stühle gekauft. Man glaubt es kaum, auch diese Sachen wurden noch am gleichen Tag geliefert (und sogar die Polstergarnitur konnte in die dritte Etage geliefert werden) ;-).

Montag, 14. Juni 2010

Tuk-Tuk

Am Sonntag habe ich nun meine erste Autorickshawfahrt genossen. Ein Fahrer war schnell ausgemacht, nur ein bisschen umschauen und dann melden sich schon mehrere. English konnte unser Fahrer nicht wirklich, wir gaben ihm eine Adresse mit der Frage ob er diese wohl findet. Ein zweiter gesellte sich hinzu und dieser war der Meinung der Fahrer würde dies schon finden. Also stiegen wir in die Rickshaw ein.

Erster Fehler: Wir hatten mit dem Fahrer keinen Fixpreis ausgemacht und dieser war der Meinung den Taxometer auch nicht einschalten zu müssen. Ab da war uns klar, hier werden wir schon noch Diskussionen am Schluss unserer Fahrt um den Preis haben. Die gewünschte Adresse hat er natürlich auf Anhieb nicht gefunden und wir haben noch eine extra Runde durch die Stadt gedreht. Ist schon ein ganz anderes Erlebnis in einem solchen offenen Gefährt durch Bangalore zu fahren, die Abgase werden auch dann direkt in voller Dosis in das kleine Gefährt gelenkt. Jedoch ist erstaunlich wie weit sich unser Gefährt in Staus doch noch fortbewegen konnte.

Nach einer zusätzlichen Runde in der Stadt, kamen wir dann tatsächlich doch bei unserem Metzger an. Kurz die Einkäufe erledigt ab ging es wieder nach Hause. Der Rückweg wahr erstaunlicherweise dann auch sehr kurz (gefühlte 2 Minuten). Dann wollte der Fahrer tatsächlich 50 Rupien haben (was eigentlich für uns nicht viel ist, jedoch geht es hier auch ums Prinzip). Für Rickshaw´s besteht ein Grundpreis von 14 Rupien (darin sind auch schon einige Fahrmeter enthalten) und danach 7 Rupien pro Kilometer. Wir waren de Meinung dass 30 Rupien mehr als genug sind für die gefahrene Strecke. Zuerst schien der Fahrer auf dies einzugehen, war dann aber der Meinung wir sollten ihm noch 10 Rupien mehr geben. Schlussendlich hat er dann noch 5 Rupien von uns gekriegt und wir haben uns ohne Worte der Rickshaw entfernt. Tja nächstes Mal, versuchen wir es nochmals mit Fixpreis oder Taxometer!

Mittwoch, 9. Juni 2010

I hit the snake!

Wie jeden Dienstag bin ich auf dem Weg ins Sunny Brooks Layout, ist ca. 45 min. von mir entfernt ausserhalb der Stadt. Mit einer Kollegin habe ich da zur Zeit privat English-Unterricht. Als mein Fahrer in das Layout einbiegt werden wir bereits nach der ersten Kurve aufgehalten, da mehrere Männer auf dem Weg stehen.

Sie versuchen mit einer Stange eine Schlange abzutransportieren. Ich bin mir im ersten Moment gar nicht klar ob die noch lebt oder nicht. Jedoch ist ihr Bauch ein bisschen voller Blut, was dann eher auf zweiteres schliessen lässt und sie bewegt sich auch gar nicht mehr. Voller Stolz erzählt mir der Fahrer von meiner Kollegin, dass er die Schlange getötet hat. War noch ein richtig grosses Ding. Später erfahren wir von unserer Englischlehrerin, dass die Security die Schlange aus religiösem Glauben nicht töten können. Im Hinduismus hat der Gott Shiva etwas mit Schlangen zu tun. Somit würde ein Unheil über ihre Familie folgen, falls ein Hindu eine Schlange tötet. Also hat sich Augustin doch gleich angeboten die Schlange zu töten, als Christ ist das für ihn ja kein Problem!

Montag, 31. Mai 2010

"Einteller" Essen

Es ist ja schon immer wieder interessant wie unterschiedlich doch unsere Kulturen sind. Wenn du bei uns in einem Restaurant Buffet hast, wo die Masseinheit ein Teller, Schüssel oder Glas ist, würde sich ja wohl keiner getrauen diesen auch nur zu überfüllen.

Hier ist das ganz anders! Waren wir doch in einem chinesischen Fastfood-Restaurant wo du pro Schüssel bezahlt hast und dann alles vom Buffet reinpacken konntest. Danach wurde dein Essen im Wok mit einer Sauce gebraten. Ich hätte nie gedacht, wieviel in einer solchen Schüssel Platz hat. Da wurde tatsächlich ohne schlechtes Gewissen die doppelte Höhe der Schüssel reingepackt und dann mit einer entsprechend grossen Portion Nudeln fixiert. Es steht ja eine Schüssel! Wenn du diese dann halt noch um 10 cm überbaust ist ja egal, muss halt einfach alles halten und das tat es zu unserer Verwunderung auch.

Also mit dieser Methode hätte für uns beide eine Schüssel vollkomen gereicht, wir hatten uns dann jedoch doch schon zwei bestellt und diese nach CH-Norm gefüllt!

Mal Sonne geniessen

Am letzten Wochenende dachten wir mal so Sonne und Pool wäre doch eine coole Sache. Also habe ich mal rumgefragt, was es hier dann für Möglichkeiten gibt. Daraufhin war die Antwort, dass die meisten in Hotels schwimmen gehen. Ein öffentliches Bad scheint es evtl. zu geben, jedoch traut sich da wohl keiner ins Wasser von uns, man weiss ja nicht was da alles reingekippt wurde.

Sonntag morgens früh um 08.30 Uhr sind wir dann gestartet. Ich war leider ein bisschen angschlagen, da die Nacht zuvor mein Freund in der Nacht die Klimaanlage nochmals eingeschaltet hatte und eingeschlafen ist. Tja kämpfe nun mit Husten und Halsweh, soviel dazu, nun werde ich nur noch die Klimanlage ein- und ausschalten. Unser Fahrer hatte uns über eine Stunde durch die Stadt gefahren bis wir dann ausserhalb am Golden Palms Resort ankamen. Die machen doch tatsächlich Werbung mit dem weltgrössten Schwimmingpool! Ist auch wieder eine Betrachtungsweise, für Indien mag dies wohl gelten ;-).

An der Reception hatten wir uns dann erkundigt welche Möglichkeiten es als Tagesbenutzung gibt und uns wurde eine Option mit Lunch, Pool, und Sportplatzbenützung angeboten. Danach wurden wir zum Restaurant vom Pool geschickt, bezahlt hatten wir bis dahin noch nicht. Nach einer Runde um den Pool kamen wir im Restaurant an und uns wurde dann mitgeteilt, dass das gewünschte Paket nicht buchbar ist, da dies nur Montag-Samstag geht (hat der Typ an der Reception jedoch nicht bemerkt). Somit buchten wir halt das Sonntagspacket, was grundsätzlich das gleiche war jedoch einfach ein bisschen teurer, ist ja auch Sonntag!

Nun endlich gings los! Ab in den Pool zur Abkühlung... Lufttemperatur ca. 31 Grad, Wassertemperatur ca. 26 Grad... in Awechslung mit Pool und Sonnenliege vertrieben wir uns die nächsten Stunden. Nun langsam machte sich ein Hunger bemerkbar, wir hatten ja schliesslich Brunch in unserem Paket, welcher um 12.30 Uhr startetet, davor war wohl Breakfast... Also marschierten wir los zum Restaurant, waren jedoch einige Minuten zu früh. Dies wurde uns mehrmals auch mitgeteilt, was uns klar war jedoch wollten wir doch mal im Schatten sitzen. Bald darauf ging es dann auch los und das Buffet wurde eröffnet. War wirklich nicht schlecht, gab viele unterschiedliche indische Gerichte, auch ein bisschen Pasta, BBQ und auch zwei Aussengrillstationen. Das Motto war, das Eintrittsgeld zu verspeisen ;-), zuhause hätten wir dies wohl auch geschafft aber hier... irgendwann konnte ich nicht mehr, Abendessen war dann für mich auch nicht mehr nötig.

Den Rest vom Nachmittag verbrachten wir wieder am Pool. Mit Schrecken musste ich dann beim umziehen feststellen, dass ich an verschiedenen Stellen einen Sonnenbrand erwischt hatte, dies trotz eincremen, jedoch wohl nicht wirklich richtig. Abends hatte ich das Gefühl vor Hitze zu zerfliessen und versuchte dies mit Eiswürfel ein bisschen einzudämmen. Tja, indische Sonne sollte wohl doch nicht unterschätzt werden auch wenn man schon einen Monat hier ist ;-).

In welcher Sportart?

Des öfteren wurden wir abends in Restaurants schon mal darauf hingewiesen, welche zwei Mannschaften in einem Halbfinal oder Final spielen würden. Diese Nachricht wurde uns immer freudenstrahlend überbracht. Unsere Frage darauf hin: "In welcher Sportart?", tja war wohl ein kleiner Fauxpas! In welcher Sportart wohl? In Indien gibt es nur eine Sportart die alle wirklich interessiert (ob dies nun wirklich Sport ist, darüber lässt sich streiten). Dies ist natürlich Cricket!!! Wie konnten wir dies nur vergessen. Leider sind wir schon mehrmals in das Fettnäpfchen getreten... :-) und jedes Mal denke ich wieder, man es gibt hier wirklich nur eine Sportart... jedoch habe ich dies bis zum nächsten Mal sicherlich wieder vergessen :-).

Montag, 24. Mai 2010

Einkaufen - immer noch ein Erlebnis

Für unseren PC wollten wir einen Monitor, Tastatur und natürlich eine UPS-Batterie (Powerbackup, damit der PC beim Stromausfall nicht gleich über den Jordan segelt) kaufen. Wir hatten uns in einem PC-Geschäft mal umgeschaut, waren jedoch der Meinung die Preise seien eher hoch angesiedelt. In einem Hochhaus entdeckten wir einen kleinen Computershop, welchen wir nun aufsuchten.

Erste Frage was für PC-Monitore haben Sie und welcher ist der beste? Daraufhin der Verkäufer der Samsung Monitor sei nicht so schlecht. Nächste Frage von uns, war natürlich der Preis. Daraufhin nahm dieser eine Preisliste hervor und teilte uns diesen mit. Natürlich wollten wir uns den Monitor auch mal anschauen, daraufhin führte uns der Security-Angestellte vom Shop über eine kleine enge Treppe in den zweiten Stock, wo ein paar Monitore standen, jedoch nicht angeschlossen waren. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt, und so waren wir der Meinung die Bildauflösung würde wohl okay sein.

Wir entschieden uns dann für ein Modell und gingen wieder in den Verkaufsraum zurück. Nun wollten wir noch ein Monitorstromkabel wie auch eine Tastatur. Auch hier wahr schnell ein Modell anhand der Preisliste ausgemacht und alles wurde handschriftlich auf einem kleinen Zettel notiert. Unsere Fragen nach Preisnachlässe ignorierte der Verkäufer und schickte uns mit einem anderen Mitarbeiter ins Lager, da wir die Sachen vorher noch gerne anschauen wollten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Geräte eigentlich bereits gekauft, war uns aber noch gar nicht klar.

Mit dem Lift ging es nun 9 Stockwerke hoch wo wir in ein kleines Büro kamen. Dieses war natürlich wieder voll von Mitarbeiter die rein und raus gingen. Am Eingang wurden wir von einer Dame empfangen, die am PC unsere Bestellung eingab und somit befanden wir uns bereits an der Kasse! Die erstandenen Geräte wurden dann auch nacheinander gebracht, wäre ja zu einfach gewesen alles zusammen gleich in einem Mal vom Lager ins Büro zu bringen. Na egal, irgendwann war dann alles da und wir konnten jeweils die Schachteln anschauen. Als der Mitarbeiter tatsächlich anfing unsere Schachteln in Plastiktüten zu verpacken, konnten wir uns fast nicht mehr beherrschen vor Lachen. Die Tüten hielten dann auch tatsächlich bis zuhause und die Geräte funktionieren bis jetzt tadellos!

Powercut

Was ich nun nach drei Wochen mit Sicherheit sagen kann, hier lernt man gewisse Dinge wieder ganz anderst schätzen als zuhause. Sei dies nur mal Strom zu haben! Hier besteht eine Stromknappheit von 20%, dass heisst irgendjemand hat immer keinen Strom. Nun gibt es ja so schöne Powerbackup-Batterien, die jedoch nur das nötigste am laufen halten. So wie zum Beispiel, Licht, Fernseher und Ventilatoren. So gefühlt, haben wir sicherlich alle paar Stunden einen Powercut, ist nicht voraussehbar und auch immer zu einem anderen Zeitpunkt.

Eines Abends, war wieder mal Stromausfall und das Powerbackup lief. Wir waren kurz vor dem Abendessen und wollten eigentlich Brot toasten. Da jedoch kein Strom mehr da war, lief unser Toaster ganze 5 Sekunden und brachte dem ganzen Haus für einige Sekunden einen totalen Stromausfall. Wir versuchten dies dann noch ein paar Mal, dauerte halt seine Zeit bis das Brot einigermassen getoastet war. Freunde haben wir uns in diesem Falle wohl nicht geschaffen. Kurzerhand haben wir den Speiseplan ein bisschem umgestaltet und mal mit Rührei angefangen, der Herd lief ja zum Glück ohne Probleme. Eine halbe Stunde später, konnten wir dann auch unseren Toaster wieder in Betrieb nehmen.

Bin ja dann gespannt, wie dies dann in unserem neuen Haus funktioniert.

Freitag, 21. Mai 2010

Agent´s und so...

Agent´s sind schon auch komische Kreaturen. Auf unserer doch länger andauernden Häusersuche, haben wir doch schon manchen kennengelernt. Eigentlich haben wir vom Geschäft aus ja nur einen Agent, jedoch handelt diese mit zusätzlichen weiss nicht wie vielen "unter"-Agents... da sich leider länger nicht wirklich Optionen für uns ergeben haben, haben wir uns kurzerhand einen zweiten Agent genommen. Nach ein paar Misserfolgen hat uns dieser jedoch wirklich ein sehr schönes Haus gezeigt, welches im oberen Stock von einem Gebäude liegt. Wie so oft, waren jedoch die Schlüssel für die Dachterrasse nicht vorhanden. Nach drei weiteren Terminen hatten wir es dann doch endlich geschafft, die Dachterasse auch mal von aussen zu betrachten.

Mittlerweile wurde uns dieses Objekt jedoch auch noch von unserem anderen Agent gezeigt. Ohne das Gesicht zu verziehen schauten wir uns in aller Ruhe das Objekt nochmals an. Unserer Agentin schenkten wir nach der Besichtigung dann gleich auch reinen Wein ein und erzählten ihr, dass wir noch mit einem zweiten Agent untwergs waren und das Haus schon mal gesehen hätten und uns dieses sehr gut gefällt. Sie hat es eigentlich sehr gelassen aufgenommen, evtl. ein bisschen zu gelassen?

Nun hat jedoch der Unterhändler von unserem ersten Agent das Gefühl er hätte auch etwas von der Provision verdient, da er uns ja das Haus auch gezeigt hat. Na super, jetzt haben wir zwei Agent´s an der Backe, die das Gefühl haben Geld von uns zu erhalten! Für uns ist jedoch klar, dass hier nur einer etwas kriegt und von uns schon gar keiner. Da heisst es jetzt wohl Ruhe bewahren und ausharren, bis der Deal mit dem Vermieter über die Bühne ist.

Samstag, 15. Mai 2010

Hairdresser

Auch der Coiffeur unterscheidet sich hier im wesentlichen von unserem. Als erstes bezahlst du hier als Mann ca. Fr. 2-3.- und als Frau so ca. um die Fr. 20-80.-, ist also fast wie zuhause :-). Nur das es hier wohl sehr wenige Coiffeure für Frauen gibt.

Ansonsten einfach reinlaufen, Anmeldung kannst du knicken, wer braucht denn schon so was im Land von keinen definitiven Zusagen. Preise und so sind sowieso nirgends angeschlagen, also einfach mal Platz nehmen, kurz erklären was du gerne hättest, am besten einfach nur schneiden alles andere ist wohl eher nicht möglich. Nun wird man als Ausländer so mit einem schönen weissen Seidentuch umhült, wobei die restlichen Gäste irgendwelche gebrauchten Tücher umhängen haben, also mal nicht so schlecht Ausländer zu sein. Sofort macht sich der Coiffeur an die Arbeit, Haare werden befeuchtet und los geht es an den Haarschnitt mit Kamm und Schere. Fast so flink wie mit der Maschiene zu Hause. Kurz geschnittene Haare im oberen Bereich sind gar nicht gefragt, soll ja schliesslich auch so prächtig wie bei den indischen Kollegen ausehen. Nach dreimaliger Aufmunterung die Hare oben doch auch um die Hälfte zu kürzen, wird dies dann auch gemacht. Der denkt sich wohl wie bekloppt sind die denn und wie soll ich nun hier eine Frisur daraus machen... egal... weiter gehts, wer jetzt nicht Stopp sagt hat nun Zusatzverkäufe ohne Zusage gewonnen!! Erstmals werden die Haare mal schön mit einem Öl eingerieben und dann gehts zur Kopfmassage, welche doch einige Minuten dauert und gut ankommt. Berühungsängste zwischen Männern gibts hier auch nicht, man geht auch Hand in Hand durch die Stadt, was zwischen Frauen und Männern nicht der Fall ist.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um Stopp zu sagen, ansosten wird gleich noch der Nacken und Rücken in die Massage miteinbezogen. Okay, macht dann 120.- INR, sind gerade Mal Fr. 3.-!

Mittwoch, 12. Mai 2010

Registrierungsamt

Jeder der sich länger als 6 Monate in Indien aufhält, muss sich beim Registrierungsamt registrieren lassen. Als erstes nach Eintritt in dieses Gelände, wirst du zur Reception zur Eintragung von Name, Uhrzeit, Telefon-Nr. und Unterschrift, soll ja schliesslich genau sein, gejagt. Dann gehts ab durch die Sicherheitskontrolle, wobei dieses Gerät eigentlich bei jedem piept, es jedoch irgendwie niemanden wirklich interessiert. Handtasche wird natürlich auch wieder kontrolliert, jedoch darf ich diese diesmal behalten.

Zwischen 9.15-10.15 wurde der Schalter geöffnet, welcher die Nummern vergiebt in welcher Reihenfolge dann die Abarbeitung erfolgt, wie bei der Post, nur dass dann nochmals ein zweites Mal angestanden werden darf.

Zum Glück hatten wir hier die Unterstützung von jemandem aus dem Geschäft von meinem Freund der uns begleitete, respektive auch bereits schon die ganzen Anträge handschriftlich ausfüllte. Dieser Papierstapel umfasste schon fast ein halbes Buch. Der Kollege wollte sich eigentlich bereits um 08.15 in der Schlange für die Nummernvergabe anstellen, da ansonsten eine Wartezeit von mehreren Stunden bevorstehen würde. Wir trafen um 8.30 ein, jedoch war noch keine Spur von unserem indischen Kollegen, also stellten wir uns mal vorbildlich in die Schlange, welche doch noch überschaubar aussah. Wenige Minuten später traf dann auch unser Kollege ein und wie dies so ist, war er dann plötzlich in den vorderen Reihen platziert. Um den Schein zu wahren, stellten wir uns mit den anderen in die Schlange und warteten mal eine Stunde. Bald darauf kam der Anruf von unserem Kollegen er hätte eine Nummer und wir entfernten uns lautlos unserer Schlange. Nun war eine Hürde schon mal genommen, wir hatten eine Nummer!

Als nächstes gingen die Schalter auf, welche nun die Anträge abarbeiteten. Irgendwie gingen Leute raus und rein wie auf einem Markt, jedoch die Leuchtanzeige schien sich nicht zu bewegen. Dies hatte wohl dann die indische Mitarbeiterin die diese bedient auch bemerkt und innerhalb einer Minute waren wir nun plötzlich doch an der Reihe. Ich folgte dem indischen Kollegen auf Tritt und Schritt und irgendwie schien es schon am Eingang Diskussionen zu geben, da wir nicht verheiratet sind. Nach einigen Diskussionen und Gesprächen mit vielen verschiedenen Leuten, erhielt ich doch eine Zuteilung für einen Schalter. Zuvor musste ich eine weitere Unterschrift in einem anderen kleinen Nebenraum einholen. Der Antrag hatte nun schon mehr Unterschriften als dass wir uns dies vorstellen können.

Am Schalter ging dies dann Recht flott, Fragen wurden keine mehr gestellt, kurz Angaben eingetippt und ein Foto geschossen, das wars. Heute Abend darf ich nun nochmals auf das Amt mich ins "Gewusel" stellen, um das Papier abzuholen.

Einkaufen

Einkaufen ist irgendwie auch ein besonderes Erlebnis. Grundsätzlich müssen die Taschen schon vor dem Geschäft bei der Security abgegeben werden. Dies erschwert das gewohnte Einkaufen für uns Frauen wohl ungemein. Da muss plötzlich dein Geld, Einkaufsliste und Handy in deinen Hosentaschen oder so Platz finden, ist gar nicht mal so einfach. Was dies genau bezweckt verstehe ich nicht ganz. Einerseits könnte man vermuten, dass DU vor Raub geschützt werden sollst oder dass DU nichts entwendest. Sollte ich vielleicht mal fragen...

Was auf jeden Fall anderst ist als bei uns, ist die Tatsache dass du dir dein Gemüse und deine Früchte sowohl selbst in kleine Pastiktütchen verpacken darfst dann zu einer Waage gehst, wo dies für dich gewogen wird und dann auch gleich die Preisetikette gedruckt wird. Beim Kauf von Alkohol, muss auch dieser direkt in diesem Ladenbereich bezahlt werden und wird dann fest verschlossen. An der Kasse sind bereits die bezahlten Waren mit dem Kassenbeleg vorzuweisen. An der Kasse funktioniert die meiste Zeit der Scanner nicht richtig, was die Anstehzeiten erheblich in die Höhe treibt und die indische Gelassenheit trägt den Rest dazu bei. Wenn dann doch alles gescannt wurde, wird dieses vom Kassier oder einer zweiten Person eingepackt, was ich hier schon an Plastiktüten in der ersten Woche gesammelt habe ist unglaublich...

Nach der Bezahlung an der Kasse steht am Ausgang bereits ein Security der dann deinen Kassenbeleg nochmals kontrolliert und natürlich abstempelt oder abknipst. Stempeln und knipsen wie auch Unterschriften sind hier sehr wichtig, machen das Papier wohl um einiges wichtiger...

Besser wirds noch wenn du ein Gerät kaufen gehst. Erste Frage, welches ist denn das Beste? Daraufhin kommt die Empfehlung des teuersten Geräts.... okay, am besten schaust du dir die Geräte selbst an um herauszufinden welches was kann. Nachdem du dich dann für eines entschieden hast, wird von Hand eine Quittung oder Bestellung ausgefüllt und das Gerät mit dieser bis zur Treppe getragen. Dort übernimmt dies bereits ein anderer Mitarbeiter und deponiert dieses beim Ausgang. Mit dem handgeschriebenen Zettel gehts nun an die Kasse. Natürlich wird auch hier am Ausgang dein Kassenbeleg wieder von einem Securitymitarbeiter beglaubigt und somit hast du nun stolz ein neues Gerät erworben!

Mitbewohner

Mittlerweile haben wir auch zwischendurch mal kleine krabbelnde Mitbewohner welche sich Kakerlaken nennen. Zu Gesicht bekommen wir sie eigentlich nur so alle 3 Tage, wobei diese dann auch gefangen wird und sich im Balkonjumping üben darf. Ich bin fast geneigt zu vermuten, dass jeweils immer wieder die Gleiche in unsere Wohnung findet... man weiss es nicht...

Nur soviel: Ich weiss wenigstens wie eine Kakerlake aussieht und musste diese nicht zuerst fangen und dann ins Geschäft bringen zur Prüfung durch meine indischen Kollegen ;-)

Frauen auf Häusersuche

Was wohl gar nicht geht, sind Frauen auf Häusersuche in Indien. Irgendwie schien der Agent nicht zu verstehen, dass ich ohne meinen Freund zur Besichtigung kommen würde, da dieser ja schliesslich arbeiten muss.

Die erste Frage vor dem "Hallo" war dann auch schon, ob mein Mann bei der Arbeit sei. Ziemlich unterkühlt ging dann die Besichtigung weiter. Zuerst wurde mir eine Villa in einem Viertel gezeigt wo bereits wieder 50% über unserem Budget lag gezeigt und als nächstes folgte ein Appartement in einer Grossiedlung. Nicht nur, dass wir kein Appartement wollten zu allem hinzu, war der ganze Komplex von zwei Hauptstrassen umgeben welche gefühlt sicherlich mehr Lärm als an einem Konzert erlaubt sind machte. Die Wohnung selbst war wahrscheinlich in den letzten Wochen von Tauben oder anderem Vogelgefieder bewohnt worden.

Trotzdem gaben wir diesem Agent nochmals einen Chance und traffen uns diesmal zu zweit bei ihm. Auch hier wieder die erste Feststellung: Am Donnerstag kam nur deine Frau! Tja, der hat das Prinzip wohl nicht verstanden wie die Europäer so ticken...

Die Auswahl der Objekte hielt sich auch hier wieder in Grenzen, von bereits gesehenen Objekten bis zu leider nicht zumutbaren Häusern... Fazit: Wir suchen noch!!!

Cookingskills

Mit einem Handy ausgerüstet und der momentanen Adresse verliess mich mein Freund bereits am zweiten Wochentag wegen einer Geschäftsreise. Die Tage gingen irgendwie noch schnell rum, da ich diese hauptsächlich mit Schlafen füllte. Am ersten Abend, dachte ich mir etwas selbst zu kochen wäre doch noch eine Idee. Also nahm ich ein Feuerzeug und ging voller Elan in die Küche. Irgendwie schien der Gasherd jedoch nicht mit mir zu kommunizieren. Nach längerem Suchen entdeckte ich den Gashahn, dieser war jedoch bereits richtig eingestellt. Als weiteren Schritt betätigte ich mal alle vorhandenen Schalter, und dies waren nicht wenige. Ah nun ging was, der Herd machte Klackgeräusche, eine Flamme wollte jedoch immer noch nicht entfachen.

Kurzerhand ging ich ein Stockwerk hoch zu unserem Vermieter. Wie ich mir schon gedacht hatte, fand ich mich wenige Sekunden später im Wohnzimmer und wurde der ganzen indischen Familie vorgestellt. Ein Gespräch fand nicht wirklich statt, da nur wenige English konnten und ich diese dann meistens akkustisch nicht verstand. Eine Babybanane und ein Pepsi-Cola später verstanden sie mein Problem und nun war auch die Ursache klar. Es fehlte die Gasflasche im Erdgeschoss für unsere Wohnung. Natürlich musste mir dies auch noch persönlich gezeigt werden und die Gasflasche sollte innerhalb einer Stunde geliefert werden. Nach mehrmaliger Zusicherung, dass ich nun etwas anderes gegessen habe und auch nach Begutachtung von meinem Kühlschrank durch den Vermieter lies er doch von seinem Vorhaben ab, mir Essen zu besorgen.

Eine Stunde später, klingelte es tatsächlich an meiner Türe und das Gas war nun da. Endlich entsprang auch eine Flamme meinem Gasherd. Okay, Projekt selber kochen wurde jedoch auf den nächsten Tag verschoben, da die Zeit nun doch schon fortgeschritten war und ich keinen Hunger mehr hatte.

Neuer Tag neues Glück! Also Herd funktionierte nun, die Zutaten hatte ich eigentlich auch eingekauft, dachte ich im vorhinein mal zumindest. Es sollte ein Paneer Butter Masala mit Reis geben. Ich war der festen Überzeugung am Wochenende bereits Paneer eingekauft zu haben, ist eine Art Käse aus Milch. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass mir der Paneer fehlte. Da ich im Kochen doch eher experimentell veranlagt bin, beschloss ich kurzerhand den Gauda als Ersatzkäse zu verwenden. Es schmeckte gar nicht mal so schlecht, bin dann gespannt wie es im Original wohl schmecken sollte...

Tag des Schweizerischen Rauchverbots

für die einen war dies wohl ein harter Tag, dieser 01.05.2010! Ich war bereits seit Freitagmittag unterwegs und stellte um Mitternacht nach der Landung in Dubai fest, dass mein nächster Flieger nach Bangalore doch erst in 4 Stunden abhebt. Willkommen schlaflose Nacht! Nach einem 20 min. Fussmarsch mit ca. 10 kg Handgepäck durch den Flughafen von Dubai und unzähligen Shops später, kam ich am entsprechenden Gate an um festzustellen, dass dieses erst 15 min. vor Boarding überhaupt geöffnet wurde... na ja... gibt schlimmeres. Somit versuchte ich mich im Schlafen auf diesen Flughafensesseln um festzustellen, dass diese bei jeder kleinsten Bewegung meiner fünf Mitleidensgenossen mitwippte...

Irgendwie gingen die Stunden doch rum und es ging erneut in die Luft. Pünktlich um 9.00 Uhr setzte der Flieger zur Landung in Bangalore an. Die Immigration war schnell hinter mich gebracht und nun wartete ich an der Gepäckausgabe auf meinen Koffer, und wartete... nach unzähligen Koffern mit weissen Kreidekreuzen kam dann auch endlich meiner. Weisse Kreidekreuze auf den Koffern sollten am besten auf der Toilette abgewischt werden um nicht an der Zollabferitung hängen zu bleiben. Ich blieb dann doch hängen, da ich einen kleinen Abschnitt über die Einführung von Waren nicht ausgefüllt hatte, war schnell erledigt und weiter gings. Ausserhalb des Flughafens wurde ich von meinem Freund mit einem Blumenkranz in Empfang genommen. Dieser steht in der indischen Kultur für einen Neuanfang.

Da mein Koffer im Auto von unserem Fahrer kein Platz fand, wurde dieser kurzerhand aufs Dach gebunden, hielt dann auch wirklich bis in die Stadt.

Am nächsten Tag ging es bereits wieder einmal auf Häusersuche. Dies war in den letzten Wochen auch die Wochenendaktivität meines Freundes. Bisher fand sich jedoch irgendwie noch nicht das richtige. Da die Miete hier wohl nicht wirklich im voraus besprochen wird, sind wir schon öfters an Objekten mit zu hohen Mietpreisen gescheitert.