Montag, 31. Mai 2010

"Einteller" Essen

Es ist ja schon immer wieder interessant wie unterschiedlich doch unsere Kulturen sind. Wenn du bei uns in einem Restaurant Buffet hast, wo die Masseinheit ein Teller, Schüssel oder Glas ist, würde sich ja wohl keiner getrauen diesen auch nur zu überfüllen.

Hier ist das ganz anders! Waren wir doch in einem chinesischen Fastfood-Restaurant wo du pro Schüssel bezahlt hast und dann alles vom Buffet reinpacken konntest. Danach wurde dein Essen im Wok mit einer Sauce gebraten. Ich hätte nie gedacht, wieviel in einer solchen Schüssel Platz hat. Da wurde tatsächlich ohne schlechtes Gewissen die doppelte Höhe der Schüssel reingepackt und dann mit einer entsprechend grossen Portion Nudeln fixiert. Es steht ja eine Schüssel! Wenn du diese dann halt noch um 10 cm überbaust ist ja egal, muss halt einfach alles halten und das tat es zu unserer Verwunderung auch.

Also mit dieser Methode hätte für uns beide eine Schüssel vollkomen gereicht, wir hatten uns dann jedoch doch schon zwei bestellt und diese nach CH-Norm gefüllt!

Mal Sonne geniessen

Am letzten Wochenende dachten wir mal so Sonne und Pool wäre doch eine coole Sache. Also habe ich mal rumgefragt, was es hier dann für Möglichkeiten gibt. Daraufhin war die Antwort, dass die meisten in Hotels schwimmen gehen. Ein öffentliches Bad scheint es evtl. zu geben, jedoch traut sich da wohl keiner ins Wasser von uns, man weiss ja nicht was da alles reingekippt wurde.

Sonntag morgens früh um 08.30 Uhr sind wir dann gestartet. Ich war leider ein bisschen angschlagen, da die Nacht zuvor mein Freund in der Nacht die Klimaanlage nochmals eingeschaltet hatte und eingeschlafen ist. Tja kämpfe nun mit Husten und Halsweh, soviel dazu, nun werde ich nur noch die Klimanlage ein- und ausschalten. Unser Fahrer hatte uns über eine Stunde durch die Stadt gefahren bis wir dann ausserhalb am Golden Palms Resort ankamen. Die machen doch tatsächlich Werbung mit dem weltgrössten Schwimmingpool! Ist auch wieder eine Betrachtungsweise, für Indien mag dies wohl gelten ;-).

An der Reception hatten wir uns dann erkundigt welche Möglichkeiten es als Tagesbenutzung gibt und uns wurde eine Option mit Lunch, Pool, und Sportplatzbenützung angeboten. Danach wurden wir zum Restaurant vom Pool geschickt, bezahlt hatten wir bis dahin noch nicht. Nach einer Runde um den Pool kamen wir im Restaurant an und uns wurde dann mitgeteilt, dass das gewünschte Paket nicht buchbar ist, da dies nur Montag-Samstag geht (hat der Typ an der Reception jedoch nicht bemerkt). Somit buchten wir halt das Sonntagspacket, was grundsätzlich das gleiche war jedoch einfach ein bisschen teurer, ist ja auch Sonntag!

Nun endlich gings los! Ab in den Pool zur Abkühlung... Lufttemperatur ca. 31 Grad, Wassertemperatur ca. 26 Grad... in Awechslung mit Pool und Sonnenliege vertrieben wir uns die nächsten Stunden. Nun langsam machte sich ein Hunger bemerkbar, wir hatten ja schliesslich Brunch in unserem Paket, welcher um 12.30 Uhr startetet, davor war wohl Breakfast... Also marschierten wir los zum Restaurant, waren jedoch einige Minuten zu früh. Dies wurde uns mehrmals auch mitgeteilt, was uns klar war jedoch wollten wir doch mal im Schatten sitzen. Bald darauf ging es dann auch los und das Buffet wurde eröffnet. War wirklich nicht schlecht, gab viele unterschiedliche indische Gerichte, auch ein bisschen Pasta, BBQ und auch zwei Aussengrillstationen. Das Motto war, das Eintrittsgeld zu verspeisen ;-), zuhause hätten wir dies wohl auch geschafft aber hier... irgendwann konnte ich nicht mehr, Abendessen war dann für mich auch nicht mehr nötig.

Den Rest vom Nachmittag verbrachten wir wieder am Pool. Mit Schrecken musste ich dann beim umziehen feststellen, dass ich an verschiedenen Stellen einen Sonnenbrand erwischt hatte, dies trotz eincremen, jedoch wohl nicht wirklich richtig. Abends hatte ich das Gefühl vor Hitze zu zerfliessen und versuchte dies mit Eiswürfel ein bisschen einzudämmen. Tja, indische Sonne sollte wohl doch nicht unterschätzt werden auch wenn man schon einen Monat hier ist ;-).

In welcher Sportart?

Des öfteren wurden wir abends in Restaurants schon mal darauf hingewiesen, welche zwei Mannschaften in einem Halbfinal oder Final spielen würden. Diese Nachricht wurde uns immer freudenstrahlend überbracht. Unsere Frage darauf hin: "In welcher Sportart?", tja war wohl ein kleiner Fauxpas! In welcher Sportart wohl? In Indien gibt es nur eine Sportart die alle wirklich interessiert (ob dies nun wirklich Sport ist, darüber lässt sich streiten). Dies ist natürlich Cricket!!! Wie konnten wir dies nur vergessen. Leider sind wir schon mehrmals in das Fettnäpfchen getreten... :-) und jedes Mal denke ich wieder, man es gibt hier wirklich nur eine Sportart... jedoch habe ich dies bis zum nächsten Mal sicherlich wieder vergessen :-).

Montag, 24. Mai 2010

Einkaufen - immer noch ein Erlebnis

Für unseren PC wollten wir einen Monitor, Tastatur und natürlich eine UPS-Batterie (Powerbackup, damit der PC beim Stromausfall nicht gleich über den Jordan segelt) kaufen. Wir hatten uns in einem PC-Geschäft mal umgeschaut, waren jedoch der Meinung die Preise seien eher hoch angesiedelt. In einem Hochhaus entdeckten wir einen kleinen Computershop, welchen wir nun aufsuchten.

Erste Frage was für PC-Monitore haben Sie und welcher ist der beste? Daraufhin der Verkäufer der Samsung Monitor sei nicht so schlecht. Nächste Frage von uns, war natürlich der Preis. Daraufhin nahm dieser eine Preisliste hervor und teilte uns diesen mit. Natürlich wollten wir uns den Monitor auch mal anschauen, daraufhin führte uns der Security-Angestellte vom Shop über eine kleine enge Treppe in den zweiten Stock, wo ein paar Monitore standen, jedoch nicht angeschlossen waren. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt, und so waren wir der Meinung die Bildauflösung würde wohl okay sein.

Wir entschieden uns dann für ein Modell und gingen wieder in den Verkaufsraum zurück. Nun wollten wir noch ein Monitorstromkabel wie auch eine Tastatur. Auch hier wahr schnell ein Modell anhand der Preisliste ausgemacht und alles wurde handschriftlich auf einem kleinen Zettel notiert. Unsere Fragen nach Preisnachlässe ignorierte der Verkäufer und schickte uns mit einem anderen Mitarbeiter ins Lager, da wir die Sachen vorher noch gerne anschauen wollten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Geräte eigentlich bereits gekauft, war uns aber noch gar nicht klar.

Mit dem Lift ging es nun 9 Stockwerke hoch wo wir in ein kleines Büro kamen. Dieses war natürlich wieder voll von Mitarbeiter die rein und raus gingen. Am Eingang wurden wir von einer Dame empfangen, die am PC unsere Bestellung eingab und somit befanden wir uns bereits an der Kasse! Die erstandenen Geräte wurden dann auch nacheinander gebracht, wäre ja zu einfach gewesen alles zusammen gleich in einem Mal vom Lager ins Büro zu bringen. Na egal, irgendwann war dann alles da und wir konnten jeweils die Schachteln anschauen. Als der Mitarbeiter tatsächlich anfing unsere Schachteln in Plastiktüten zu verpacken, konnten wir uns fast nicht mehr beherrschen vor Lachen. Die Tüten hielten dann auch tatsächlich bis zuhause und die Geräte funktionieren bis jetzt tadellos!

Powercut

Was ich nun nach drei Wochen mit Sicherheit sagen kann, hier lernt man gewisse Dinge wieder ganz anderst schätzen als zuhause. Sei dies nur mal Strom zu haben! Hier besteht eine Stromknappheit von 20%, dass heisst irgendjemand hat immer keinen Strom. Nun gibt es ja so schöne Powerbackup-Batterien, die jedoch nur das nötigste am laufen halten. So wie zum Beispiel, Licht, Fernseher und Ventilatoren. So gefühlt, haben wir sicherlich alle paar Stunden einen Powercut, ist nicht voraussehbar und auch immer zu einem anderen Zeitpunkt.

Eines Abends, war wieder mal Stromausfall und das Powerbackup lief. Wir waren kurz vor dem Abendessen und wollten eigentlich Brot toasten. Da jedoch kein Strom mehr da war, lief unser Toaster ganze 5 Sekunden und brachte dem ganzen Haus für einige Sekunden einen totalen Stromausfall. Wir versuchten dies dann noch ein paar Mal, dauerte halt seine Zeit bis das Brot einigermassen getoastet war. Freunde haben wir uns in diesem Falle wohl nicht geschaffen. Kurzerhand haben wir den Speiseplan ein bisschem umgestaltet und mal mit Rührei angefangen, der Herd lief ja zum Glück ohne Probleme. Eine halbe Stunde später, konnten wir dann auch unseren Toaster wieder in Betrieb nehmen.

Bin ja dann gespannt, wie dies dann in unserem neuen Haus funktioniert.

Freitag, 21. Mai 2010

Agent´s und so...

Agent´s sind schon auch komische Kreaturen. Auf unserer doch länger andauernden Häusersuche, haben wir doch schon manchen kennengelernt. Eigentlich haben wir vom Geschäft aus ja nur einen Agent, jedoch handelt diese mit zusätzlichen weiss nicht wie vielen "unter"-Agents... da sich leider länger nicht wirklich Optionen für uns ergeben haben, haben wir uns kurzerhand einen zweiten Agent genommen. Nach ein paar Misserfolgen hat uns dieser jedoch wirklich ein sehr schönes Haus gezeigt, welches im oberen Stock von einem Gebäude liegt. Wie so oft, waren jedoch die Schlüssel für die Dachterrasse nicht vorhanden. Nach drei weiteren Terminen hatten wir es dann doch endlich geschafft, die Dachterasse auch mal von aussen zu betrachten.

Mittlerweile wurde uns dieses Objekt jedoch auch noch von unserem anderen Agent gezeigt. Ohne das Gesicht zu verziehen schauten wir uns in aller Ruhe das Objekt nochmals an. Unserer Agentin schenkten wir nach der Besichtigung dann gleich auch reinen Wein ein und erzählten ihr, dass wir noch mit einem zweiten Agent untwergs waren und das Haus schon mal gesehen hätten und uns dieses sehr gut gefällt. Sie hat es eigentlich sehr gelassen aufgenommen, evtl. ein bisschen zu gelassen?

Nun hat jedoch der Unterhändler von unserem ersten Agent das Gefühl er hätte auch etwas von der Provision verdient, da er uns ja das Haus auch gezeigt hat. Na super, jetzt haben wir zwei Agent´s an der Backe, die das Gefühl haben Geld von uns zu erhalten! Für uns ist jedoch klar, dass hier nur einer etwas kriegt und von uns schon gar keiner. Da heisst es jetzt wohl Ruhe bewahren und ausharren, bis der Deal mit dem Vermieter über die Bühne ist.

Samstag, 15. Mai 2010

Hairdresser

Auch der Coiffeur unterscheidet sich hier im wesentlichen von unserem. Als erstes bezahlst du hier als Mann ca. Fr. 2-3.- und als Frau so ca. um die Fr. 20-80.-, ist also fast wie zuhause :-). Nur das es hier wohl sehr wenige Coiffeure für Frauen gibt.

Ansonsten einfach reinlaufen, Anmeldung kannst du knicken, wer braucht denn schon so was im Land von keinen definitiven Zusagen. Preise und so sind sowieso nirgends angeschlagen, also einfach mal Platz nehmen, kurz erklären was du gerne hättest, am besten einfach nur schneiden alles andere ist wohl eher nicht möglich. Nun wird man als Ausländer so mit einem schönen weissen Seidentuch umhült, wobei die restlichen Gäste irgendwelche gebrauchten Tücher umhängen haben, also mal nicht so schlecht Ausländer zu sein. Sofort macht sich der Coiffeur an die Arbeit, Haare werden befeuchtet und los geht es an den Haarschnitt mit Kamm und Schere. Fast so flink wie mit der Maschiene zu Hause. Kurz geschnittene Haare im oberen Bereich sind gar nicht gefragt, soll ja schliesslich auch so prächtig wie bei den indischen Kollegen ausehen. Nach dreimaliger Aufmunterung die Hare oben doch auch um die Hälfte zu kürzen, wird dies dann auch gemacht. Der denkt sich wohl wie bekloppt sind die denn und wie soll ich nun hier eine Frisur daraus machen... egal... weiter gehts, wer jetzt nicht Stopp sagt hat nun Zusatzverkäufe ohne Zusage gewonnen!! Erstmals werden die Haare mal schön mit einem Öl eingerieben und dann gehts zur Kopfmassage, welche doch einige Minuten dauert und gut ankommt. Berühungsängste zwischen Männern gibts hier auch nicht, man geht auch Hand in Hand durch die Stadt, was zwischen Frauen und Männern nicht der Fall ist.

Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um Stopp zu sagen, ansosten wird gleich noch der Nacken und Rücken in die Massage miteinbezogen. Okay, macht dann 120.- INR, sind gerade Mal Fr. 3.-!

Mittwoch, 12. Mai 2010

Registrierungsamt

Jeder der sich länger als 6 Monate in Indien aufhält, muss sich beim Registrierungsamt registrieren lassen. Als erstes nach Eintritt in dieses Gelände, wirst du zur Reception zur Eintragung von Name, Uhrzeit, Telefon-Nr. und Unterschrift, soll ja schliesslich genau sein, gejagt. Dann gehts ab durch die Sicherheitskontrolle, wobei dieses Gerät eigentlich bei jedem piept, es jedoch irgendwie niemanden wirklich interessiert. Handtasche wird natürlich auch wieder kontrolliert, jedoch darf ich diese diesmal behalten.

Zwischen 9.15-10.15 wurde der Schalter geöffnet, welcher die Nummern vergiebt in welcher Reihenfolge dann die Abarbeitung erfolgt, wie bei der Post, nur dass dann nochmals ein zweites Mal angestanden werden darf.

Zum Glück hatten wir hier die Unterstützung von jemandem aus dem Geschäft von meinem Freund der uns begleitete, respektive auch bereits schon die ganzen Anträge handschriftlich ausfüllte. Dieser Papierstapel umfasste schon fast ein halbes Buch. Der Kollege wollte sich eigentlich bereits um 08.15 in der Schlange für die Nummernvergabe anstellen, da ansonsten eine Wartezeit von mehreren Stunden bevorstehen würde. Wir trafen um 8.30 ein, jedoch war noch keine Spur von unserem indischen Kollegen, also stellten wir uns mal vorbildlich in die Schlange, welche doch noch überschaubar aussah. Wenige Minuten später traf dann auch unser Kollege ein und wie dies so ist, war er dann plötzlich in den vorderen Reihen platziert. Um den Schein zu wahren, stellten wir uns mit den anderen in die Schlange und warteten mal eine Stunde. Bald darauf kam der Anruf von unserem Kollegen er hätte eine Nummer und wir entfernten uns lautlos unserer Schlange. Nun war eine Hürde schon mal genommen, wir hatten eine Nummer!

Als nächstes gingen die Schalter auf, welche nun die Anträge abarbeiteten. Irgendwie gingen Leute raus und rein wie auf einem Markt, jedoch die Leuchtanzeige schien sich nicht zu bewegen. Dies hatte wohl dann die indische Mitarbeiterin die diese bedient auch bemerkt und innerhalb einer Minute waren wir nun plötzlich doch an der Reihe. Ich folgte dem indischen Kollegen auf Tritt und Schritt und irgendwie schien es schon am Eingang Diskussionen zu geben, da wir nicht verheiratet sind. Nach einigen Diskussionen und Gesprächen mit vielen verschiedenen Leuten, erhielt ich doch eine Zuteilung für einen Schalter. Zuvor musste ich eine weitere Unterschrift in einem anderen kleinen Nebenraum einholen. Der Antrag hatte nun schon mehr Unterschriften als dass wir uns dies vorstellen können.

Am Schalter ging dies dann Recht flott, Fragen wurden keine mehr gestellt, kurz Angaben eingetippt und ein Foto geschossen, das wars. Heute Abend darf ich nun nochmals auf das Amt mich ins "Gewusel" stellen, um das Papier abzuholen.

Einkaufen

Einkaufen ist irgendwie auch ein besonderes Erlebnis. Grundsätzlich müssen die Taschen schon vor dem Geschäft bei der Security abgegeben werden. Dies erschwert das gewohnte Einkaufen für uns Frauen wohl ungemein. Da muss plötzlich dein Geld, Einkaufsliste und Handy in deinen Hosentaschen oder so Platz finden, ist gar nicht mal so einfach. Was dies genau bezweckt verstehe ich nicht ganz. Einerseits könnte man vermuten, dass DU vor Raub geschützt werden sollst oder dass DU nichts entwendest. Sollte ich vielleicht mal fragen...

Was auf jeden Fall anderst ist als bei uns, ist die Tatsache dass du dir dein Gemüse und deine Früchte sowohl selbst in kleine Pastiktütchen verpacken darfst dann zu einer Waage gehst, wo dies für dich gewogen wird und dann auch gleich die Preisetikette gedruckt wird. Beim Kauf von Alkohol, muss auch dieser direkt in diesem Ladenbereich bezahlt werden und wird dann fest verschlossen. An der Kasse sind bereits die bezahlten Waren mit dem Kassenbeleg vorzuweisen. An der Kasse funktioniert die meiste Zeit der Scanner nicht richtig, was die Anstehzeiten erheblich in die Höhe treibt und die indische Gelassenheit trägt den Rest dazu bei. Wenn dann doch alles gescannt wurde, wird dieses vom Kassier oder einer zweiten Person eingepackt, was ich hier schon an Plastiktüten in der ersten Woche gesammelt habe ist unglaublich...

Nach der Bezahlung an der Kasse steht am Ausgang bereits ein Security der dann deinen Kassenbeleg nochmals kontrolliert und natürlich abstempelt oder abknipst. Stempeln und knipsen wie auch Unterschriften sind hier sehr wichtig, machen das Papier wohl um einiges wichtiger...

Besser wirds noch wenn du ein Gerät kaufen gehst. Erste Frage, welches ist denn das Beste? Daraufhin kommt die Empfehlung des teuersten Geräts.... okay, am besten schaust du dir die Geräte selbst an um herauszufinden welches was kann. Nachdem du dich dann für eines entschieden hast, wird von Hand eine Quittung oder Bestellung ausgefüllt und das Gerät mit dieser bis zur Treppe getragen. Dort übernimmt dies bereits ein anderer Mitarbeiter und deponiert dieses beim Ausgang. Mit dem handgeschriebenen Zettel gehts nun an die Kasse. Natürlich wird auch hier am Ausgang dein Kassenbeleg wieder von einem Securitymitarbeiter beglaubigt und somit hast du nun stolz ein neues Gerät erworben!

Mitbewohner

Mittlerweile haben wir auch zwischendurch mal kleine krabbelnde Mitbewohner welche sich Kakerlaken nennen. Zu Gesicht bekommen wir sie eigentlich nur so alle 3 Tage, wobei diese dann auch gefangen wird und sich im Balkonjumping üben darf. Ich bin fast geneigt zu vermuten, dass jeweils immer wieder die Gleiche in unsere Wohnung findet... man weiss es nicht...

Nur soviel: Ich weiss wenigstens wie eine Kakerlake aussieht und musste diese nicht zuerst fangen und dann ins Geschäft bringen zur Prüfung durch meine indischen Kollegen ;-)

Frauen auf Häusersuche

Was wohl gar nicht geht, sind Frauen auf Häusersuche in Indien. Irgendwie schien der Agent nicht zu verstehen, dass ich ohne meinen Freund zur Besichtigung kommen würde, da dieser ja schliesslich arbeiten muss.

Die erste Frage vor dem "Hallo" war dann auch schon, ob mein Mann bei der Arbeit sei. Ziemlich unterkühlt ging dann die Besichtigung weiter. Zuerst wurde mir eine Villa in einem Viertel gezeigt wo bereits wieder 50% über unserem Budget lag gezeigt und als nächstes folgte ein Appartement in einer Grossiedlung. Nicht nur, dass wir kein Appartement wollten zu allem hinzu, war der ganze Komplex von zwei Hauptstrassen umgeben welche gefühlt sicherlich mehr Lärm als an einem Konzert erlaubt sind machte. Die Wohnung selbst war wahrscheinlich in den letzten Wochen von Tauben oder anderem Vogelgefieder bewohnt worden.

Trotzdem gaben wir diesem Agent nochmals einen Chance und traffen uns diesmal zu zweit bei ihm. Auch hier wieder die erste Feststellung: Am Donnerstag kam nur deine Frau! Tja, der hat das Prinzip wohl nicht verstanden wie die Europäer so ticken...

Die Auswahl der Objekte hielt sich auch hier wieder in Grenzen, von bereits gesehenen Objekten bis zu leider nicht zumutbaren Häusern... Fazit: Wir suchen noch!!!

Cookingskills

Mit einem Handy ausgerüstet und der momentanen Adresse verliess mich mein Freund bereits am zweiten Wochentag wegen einer Geschäftsreise. Die Tage gingen irgendwie noch schnell rum, da ich diese hauptsächlich mit Schlafen füllte. Am ersten Abend, dachte ich mir etwas selbst zu kochen wäre doch noch eine Idee. Also nahm ich ein Feuerzeug und ging voller Elan in die Küche. Irgendwie schien der Gasherd jedoch nicht mit mir zu kommunizieren. Nach längerem Suchen entdeckte ich den Gashahn, dieser war jedoch bereits richtig eingestellt. Als weiteren Schritt betätigte ich mal alle vorhandenen Schalter, und dies waren nicht wenige. Ah nun ging was, der Herd machte Klackgeräusche, eine Flamme wollte jedoch immer noch nicht entfachen.

Kurzerhand ging ich ein Stockwerk hoch zu unserem Vermieter. Wie ich mir schon gedacht hatte, fand ich mich wenige Sekunden später im Wohnzimmer und wurde der ganzen indischen Familie vorgestellt. Ein Gespräch fand nicht wirklich statt, da nur wenige English konnten und ich diese dann meistens akkustisch nicht verstand. Eine Babybanane und ein Pepsi-Cola später verstanden sie mein Problem und nun war auch die Ursache klar. Es fehlte die Gasflasche im Erdgeschoss für unsere Wohnung. Natürlich musste mir dies auch noch persönlich gezeigt werden und die Gasflasche sollte innerhalb einer Stunde geliefert werden. Nach mehrmaliger Zusicherung, dass ich nun etwas anderes gegessen habe und auch nach Begutachtung von meinem Kühlschrank durch den Vermieter lies er doch von seinem Vorhaben ab, mir Essen zu besorgen.

Eine Stunde später, klingelte es tatsächlich an meiner Türe und das Gas war nun da. Endlich entsprang auch eine Flamme meinem Gasherd. Okay, Projekt selber kochen wurde jedoch auf den nächsten Tag verschoben, da die Zeit nun doch schon fortgeschritten war und ich keinen Hunger mehr hatte.

Neuer Tag neues Glück! Also Herd funktionierte nun, die Zutaten hatte ich eigentlich auch eingekauft, dachte ich im vorhinein mal zumindest. Es sollte ein Paneer Butter Masala mit Reis geben. Ich war der festen Überzeugung am Wochenende bereits Paneer eingekauft zu haben, ist eine Art Käse aus Milch. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass mir der Paneer fehlte. Da ich im Kochen doch eher experimentell veranlagt bin, beschloss ich kurzerhand den Gauda als Ersatzkäse zu verwenden. Es schmeckte gar nicht mal so schlecht, bin dann gespannt wie es im Original wohl schmecken sollte...

Tag des Schweizerischen Rauchverbots

für die einen war dies wohl ein harter Tag, dieser 01.05.2010! Ich war bereits seit Freitagmittag unterwegs und stellte um Mitternacht nach der Landung in Dubai fest, dass mein nächster Flieger nach Bangalore doch erst in 4 Stunden abhebt. Willkommen schlaflose Nacht! Nach einem 20 min. Fussmarsch mit ca. 10 kg Handgepäck durch den Flughafen von Dubai und unzähligen Shops später, kam ich am entsprechenden Gate an um festzustellen, dass dieses erst 15 min. vor Boarding überhaupt geöffnet wurde... na ja... gibt schlimmeres. Somit versuchte ich mich im Schlafen auf diesen Flughafensesseln um festzustellen, dass diese bei jeder kleinsten Bewegung meiner fünf Mitleidensgenossen mitwippte...

Irgendwie gingen die Stunden doch rum und es ging erneut in die Luft. Pünktlich um 9.00 Uhr setzte der Flieger zur Landung in Bangalore an. Die Immigration war schnell hinter mich gebracht und nun wartete ich an der Gepäckausgabe auf meinen Koffer, und wartete... nach unzähligen Koffern mit weissen Kreidekreuzen kam dann auch endlich meiner. Weisse Kreidekreuze auf den Koffern sollten am besten auf der Toilette abgewischt werden um nicht an der Zollabferitung hängen zu bleiben. Ich blieb dann doch hängen, da ich einen kleinen Abschnitt über die Einführung von Waren nicht ausgefüllt hatte, war schnell erledigt und weiter gings. Ausserhalb des Flughafens wurde ich von meinem Freund mit einem Blumenkranz in Empfang genommen. Dieser steht in der indischen Kultur für einen Neuanfang.

Da mein Koffer im Auto von unserem Fahrer kein Platz fand, wurde dieser kurzerhand aufs Dach gebunden, hielt dann auch wirklich bis in die Stadt.

Am nächsten Tag ging es bereits wieder einmal auf Häusersuche. Dies war in den letzten Wochen auch die Wochenendaktivität meines Freundes. Bisher fand sich jedoch irgendwie noch nicht das richtige. Da die Miete hier wohl nicht wirklich im voraus besprochen wird, sind wir schon öfters an Objekten mit zu hohen Mietpreisen gescheitert.