Dienstag, 27. Juli 2010

Grünzeug...

Nachdem wir nun langsam unser Haus innen doch mit einigen Möbel versehen hatten, wurde es nun auch Zeit die Dachterrasse zu begrünen. Also beschlossen wir doch an einem Samstag in eine Gärtnerei zu fahren. Als wir dann aus dem Haus traten, fährt vor uns ein Holzwagen voller Pflanzen vorbei, welcher von mehreren Menschen geschoben wurde. Ohne mit der Wimper zu zucken, sage ich zu meinem Freund, schau mal da fahren unsere Pflanzen vorbei :-).

Kurzerhand hat er die Verfolgung des Wagens zu Fuss aufgenommen. Nach ettlichen Minuten einer scheinbar sinnlosen Kommunikation ist die Truppe doch der Meinung uns ein paar Pflanzen zu verkaufen. Unser Fahrer hat dann auf Cannada noch den entsprechenden Preis ausgemacht und kurzerhand wurden uns die Pflanzen von der Strasse in den 3. Stock unserer Hauses getragen. Natürlich waren die Laufspuren durch unser Haus nicht zu übersehen.... tja aber wenigstens mal ein paar Pflanzen.

Trotzdem machten wir uns am nächsten Tag dann noch auf in die Gärtnerei. 10 min. vor fünf trafen wir dort auch ein. Ein etwas älterer Mitarbeiter gab uns dann zu verstehen, dass sie um fünf schliessen würden. War für mich ein bisschen komisch, da die ganze Gärtnerei noch voller Menschen war. Also kurzentschlossen suchten wir einige Palmen, Kokosbäume, kleinwüchsige Pflanzen, Mango- und Guavenbäumchen aus. Danach gings ab zur Kasse, in der Zwischenzeit wurde bereits ein Kleinfahrzeug für die Hauslieferung organisiert. Dieser wollte einen Wucherpreis von 600.- INR haben, was so ungefähr 3x zuviel ist für die entsprechende Fahrtstrecke. Wir waren auch kurzerhand schon davor die Sachen selbst rauf zu tragen, jedoch schreckten uns die 6 Säcke voller Erde doch eher davon ab. Also stimmten wir dem Preis zu, jedoch bestanden wir darauf, dass uns alles auf die Dachterrasse getragen wird. So war es dann auch, es wurde ordentlich geschwitzt für die 600.- INR. Nun ist nur noch das Problem, dass die Pflanzen in die vorbereiteten Pflanzenbehälter rein sollen und wir noch entsprechende Steine suchen, damit die Behälter nicht komplett mit Erde gefüllt werden müssen, ansonsten können wir gleich einen Berg mit Erde bestellen ;-).

Dienstag, 13. Juli 2010

Rollomontage

Um endlich am Wochenende mal ausschlafen zu können, hatten wir kurzerhand am letzten Samstag zwei Rollos für unser Schlafzimmer gekauft. Da die Sonne jeweils morgens sehr früh aufgeht (so um 04.00/05.00 Uhr) und Abends es bereits um 19.00 Uhr dunkel wird, war unser Schlafkonto in der letzten Zeit wegen den fehlenden Vorhängen eher am unteren Limit. Also beschlossen wir am Abend noch schnell die Rollos zu montieren um dann am Sonntag auch ungestörst ausschlafen zu können.

Natürlich passten diese vom Masse her nicht einwandfrei an unser Fenster und mussten noch zugeschnitten werden. Nun schneide mal eine Metallschiene ohne Säge zu.... tja irgendwann war dann die Bohrmaschiene am Zug und mit Löcher ergibt sich dann irgendwann auch eine Abtrennfläche. Also das wäre nun schon mal geschafft. Dann noch kurz so ungefähr angezeichnet wo die Löcher für die Dübel gebohrt werden mussten, und los gings. Bohrer wurde angesetzt und das erste Loch gebohrt, nach dem durchbrechen der Decke ging dann plötzlich der ganze Strom in unserem Haus aus. Upppsss.... war da wohl eine Stromleitung? Irgendwie war jedoch unsere ganze Strasse ohne Strom, konnte also nicht unbedingt von uns sein. Leider war unsere UPS zu schwach und daher auch kein Backup mehr vorhanden für den Strom. Im Dunkeln tappsten wir durch die Wohnung und zündeten mal zwei Kerzen an um doch ungefähr auf sicherem Fusse durch die Wohnung zu kommen. Als nach einer Viertelstunde der Strom immer noch nicht da war, entschieden wir uns die Montage der Rollos doch weiter fortzuführen. Ich assistierte dann mit einer Taschenlampe und einige Minuten später war dann auch die Montage erfolgreich abgeschlossen.

Der Strom kam dann auch einige Zeit später wieder, Glück gehabt doch nichts falsches angebohrt ;-).

frisches Huhn

Also wie soll ich sagen, die Metzgereien sehen hier irgendwie ein bisschen anderst aus, ist wohl keine Überraschung ;-). Die meisten kleineren Shops sind ja quasi sowieso schon fast Freiluft-Shops da soll doch auch beim Metzger keine Ausnahme gemacht werden.

Damit unser Grill auch ständig benutzt wird, muss für natürlich auch für Nachschub gesorgt werden. Bisher haben wir einen Metzger, quasi der Metzger unseres Vertrauens, der wirklich grösstenteils sehr gute Produkte hat. Wenn man sich dann eine Auslage wie bei uns zuhause vorstellt, liegt man ganz falsch. Es gibt ein A4-Blatt voller Produkte wo du dann dein gewünschtes auswählst. Im Laden stehen dann mehrere Gefriertruhen und daraus wird dann dein bestelltes Fleisch über die Thecke gereicht. Auch der Salami und Schinken kommt direkt aus der Gefriertruhe und wird dann für dich zugeschnitten. Leider haben sie das mit den dünnen Scheiben hier nicht so im Griff. Wenn du es mal vergisst zu erwähnen erhälst du da schon fast mehrere mm dicke Scheiben und wenn du es erwähnst, sind die Scheiben von hauchdünn noch meilenweit entfernt... tja wir über noch ein bisschen daran ;-).

Aber nun zum frischen Huhn zurück zu kehren. Eines Abends war wieder mal Grillen auf dem dacheigenen Grill angesagt. Die Fleischauswahl war durch die letzten Grillabende schon ein bisschen erschöpft und mein Freund fragte unseren Fahrer auf dem Heimweg wo die nächste Metzgerei sei. Irgend in einer Seitengasse hielten sie dann an und mein Freund bestellte ein Huhn. Kurzerhand wurde ein lebendiges aus dem Käfig genommen und frisch geschlachtet. Dauerte ca. 5 min. dann hielt er ein halbes Huhn in einem braunen Plastiksack in der Hand. Mein Appetitt auf Huhn war dann für diesen Abend nicht mehr vorhanden. Die Grillzubereitung war auch nicht das Highlight. Eine Woche später hat dann Mary das Huhn zu einem Masala verarbeitet und das kam eigentlich nicht schlecht. In Sachen Fleischbeschaffung gibt es also wirklich noch sehr viel Potenzial!

Dienstag, 6. Juli 2010

Indien streikt!

Hat man denn so was schon mal erlebt. Es gibt also tatsächlich noch Länder die es fertig bringen einen kompletten Tag zu streiken. Am 05.07.2010 war das hier auch in Indien der Fall (jedenfalls in allen Städten mit Regierungssitzen). Irgendwie wurde uns schon von allen Seiten zugetragen, dass dann an dem besagten Tag kein Geschäft offen haben würde, wie jedoch das Ausmass aussieht konnte ich mir nicht ausmahlen.

Nachdem unser Fahrer meinen Freund im Geschäft abgesetzt hatte rufte er mich an um zu fragen wohin ich denn heute wolle. Bei mir war eigentlich nur Reiten und Sport angesagt, also kein Besuch von irgendwelchen Konsumtempeln. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob unser Fahrer auch gerne gestreikt hätte, man weiss es nicht. Er kam dann doch tatsächlich und holte mich ab. Dass man in Bangalore so schnell von A nach B kommt hätte ich bis gestern nicht gedacht. Die Strassen waren fast ausgestorben, auch die Kühe waren irgendwie im Streik und nicht zu sehen. An den Kreuzungen standen wir dann meistens so zwischen 15-20 Fahrzeugen, was an normalen Tagen so um die hunderte sein können. Also die hatten das wirklich durchgezogen. Am morgen war auch kein einziges Geschäft offen, erst nachmittags öffneten so vereinzelt kleine Kioske und Marktstände, mehr aber auch nicht.

Morgens rief mich dann auch meine Maid an, um zu fragen ob sie dann heute arbeiten kommen müsste. Auch hier war ich mir nicht sicher, kann sie nicht da keine Busse fahren oder will sie nicht, da die ganze Familie zuhause ist. Sie aber dann tatsächlich aufgetaucht und dann nach ein paar Stunden wieder gegangen, da sie nicht sicher war wie sie wieder nach Hause gelangen würde.

Es war fast ein gespenstischer Tag, so ruhig ohne Verkehr und ohrenbetäubendes Gehupe, man könnte sich geradewegs daran gewöhnen! Muss mal fragen wann der nächste Streik wegen zu hohen Benzin- und Lebensmittelpreisen geplant ist ;-).