Montag, 28. Juni 2010

Vorstellungsgespräche

Wir sind nun doch zur Überezugung gekommen eine Haushaltshilfe einzustellen. Nachdem ich nun feststellen musste, dass doch jeden Tag geputzt werden muss weil in diesem Land soviel Staub vorhanden ist, das glaubt man kaum. Also habe ich ein paar mal erwähnt, dass wir jemanden suchen und schon waren die ersten zwei Gespräche fixiert.

Die erste rufte mich auf meinem Handy an um mit mir einen Termin zu vereinbaren. Mehr als "Hello" war jedoch auf English von ihrer Seite her nicht drin und ich übergab mein Telefon unserem Fahrer, damit er mit ihr in Hindi einen Termin vereinbaren konnte. Das kann ja heiter werden, ich stellte mich schon mal auf ein interessantes Gespräch ein. Zum verabredeten Zeitpunkt erschien sie dann. Als erstes setzte ich mich mit ihr an unseren Esstisch. Zwei, drei Sätze später klingelt es erneut an meiner Haustüre. Da stand ihr Mann und wollte nun auch reinkommen. Dieser konnte dann auch gut English und das Gespräch ging nun im Dreieck weiter. Irgendwie wurden wir uns über die Arbeitszeit und das Entgelt nicht einig. Am nächsten Tag stand dann die zweite Kandidatin vor meiner Türe. Diesmal ohne Begleitung und wir konnten uns in English auch unterhalten. Diese machte einen sehr aufgeweckten Eindruck, ich liess sie auch kurz etwas Probereinigen und sie wollte gar nicht mehr aufhören zu reinigen.

Am Nachmittag meldete sich noch die Frau des Chefs von meinem Freund, dass die Schwägerin von ihrem Fahrer auch immer noch einen Job suche. Kurzerhand vereinbarte sie mit ihr einen Vorstellungstermin auf den nächsten Nachmittag. Ihr Fahrer brachte sie dann vorbei, und dieser wollte natürlich auch mit reinkommen. Also ging wieder mal ein Dreiecksgespräch los. Sie war irgendwie zu scheu und sprach über ihn mit mir und machnmal auch wieder direkt ein bisschen in English. Ich liess sie dann noch kurz Probearbeiten und sagte ihr, ich würde mich am Wochenende melden.

Wir haben uns nun für Mary entschieden, sie gefiel mir auf anhieb am besten und hat sich auch am besten verkauft. Sie hat sich riesig über meinen Anruf gefreut und erschien heute pünktlich zur Arbeit.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Indien ist überall!

Chaos ist überall, man glaubt es kaum :-), dieses ist auch in der Schweiz zu finden. Die Schweiz verlangt es, dass jeder der länger als 12 Monate im Ausland ist, sich bei einer schweizerischen Botschaft als Auslandsschweizer registriert. Dies ist meiner Meinung nach auch okay, wenn man im vorhinein wüsste, was man dafür alles tun muss!!!

Auf der Homepage des EDA war nur ein Antragsformular zu finden. Also haben wir dieses mal schnell ausgefüllt und per Email nach Mumbai gesendet. Die Antwort daraufhin kam dann prompt retour. Also für eine Registirierung als Auslandsschweizer verlangt die Botschaft in Mumbai den Original-Pass, Original-Heimatschein, Original-Antragsformular. Sind die wohl der Auffassung ich sende meinen CH-Pass per Post durch halb Indien? Zweites Problem: Bei der Aushändigung von meinem Heimatschein, hat mir die Gemeindemitarbeiterin mitgeteilt, dass dieser nicht ins Ausland mitgenommen werden darf und ich diesen am besten bei meiner Familie in der Schweiz deponieren soll. Steht auch noch deutlich lesbar auch auf dem Heimatschein (gemäss Strafregisterauszug). Na, man ist ja treu und macht dies auch so.

Nach mehrmaligen Erläuterungen an die Botschaft in Mumbai, waren diese mal bereit eine Kopie von meinem CH-Pass zu akzeptieren, jedoch müsse diese vom Honorary Konsul in Bangalore beglaubigt werden, Original-Heimatschein war immer noch Voraussetzung. Schon mal ein Fortschritt jedoch mit einer neuen Aufgabe. Nach ein paar Anrufversuchen bei der Botschaft in Bangalore wurde uns die Öffnungszeit von 09.00 -17.00 Uhr mitgeteilt. Jedoch würde der Honorary Konsul jeweils um 11.30 Uhr das Büro verlassen (ich glaube ich will auch Honorary Konsul werden ;-)).

Also machte ich mich am nächsten Tag mit meinem Fahrer auf den Weg zur Botschaft. Dieser war ein bisschen verunsichert, da es sich um eine neue Strasse handelte. Bei der Botschaft angekommen (natürlich wieder mal Security-Check und natürlich Besucherausweis), fragte mich die Mitarbeiterin ob ich diesen Vorgang mit Mumbai abgeklärt hätte und mit wem, da sie dies eigentlich nicht mehr machen würden. Die nächste Aussage war dann, dass der CH-Pass am häufigsten gestohlen werde. Na und ihr wollt dass ich diesen per Post versende??? Die nächste Dame hat dann meine Kopie und meinen Pass mitgegeben und kam nach 2 Minute mit der Unterschrift retour. Also der Honorary Konsul hat mich nie persönlich gesehen, was hat er nun wohl mit seiner Unterschrift beglaubigt - man weiss es nicht.

In der Zwischenzeit hatte mit die AHV mitgeteilt, dass ich der freiwilligen AHV nur beitreten könne, wenn ich mich in Mumbai als Auslandsschweizer registiert hätte. Nachdem ich mehrmals deutlich zum Ausdruck brachte, dass dies ohne meinen Original-Heimatschein ja nicht möglich ist, war die Antwort ich soll dies mit Mumbai klären. Na toll, was gibt es da zu klären. Ich hatte der AHV ja schon meine Abmeldebestätigung, wie auch Registrierungsbestätigung von Bangalore zukommen lassen, war das denn nicht genug? Die Registrierung ist ja nur mit persönlichem Erscheinen auf der indischen Einwohnerbehörde möglich. Also doch mehr als genug Beweis, dass ich die Schweiz verlassen habe und momentan in Indien weile.

Mittlerweilen hat Mumbai mir eine Adresse in der Schweiz angegeben, an welche der Heimatschein gesendet werden kann und dann per speziellem Kurier nach Mumbai weitergeleitet wird. Von dort wird dieser dann bei eine Wegzug aus Indien nachgesendet, ist ja schon toll, also die Schweiz will wissen wo ihre Bürger so verweilen ;-). Es geschen in der Schweiz auch noch Wunder. Die AHV hat nun mein Antrag angenommen, nun ist mein Heimatschein bereits per Post unterwegs nach Bern :-)))) tja...

Elektriker

Mir wurde ja schon viel interessantes über indische Handwerker erzählt, heute hatte ich zum ersten Mal auch einen im Haus. Zum erstaunen war ich angenehm überrascht. Zum ungefähr vereinbarten Zeitpunkt klingelte es an meiner Haustüre. In der Tür stand ein kleiner unscheinbarer Durschnittstyp (für Indien). Fix machte er sich an die Arbeit und versuchte herauszufinden aus welchem Grund unser Ventilator nicht funktionierte. Er hat ihn auch nach Gewalteinwirkung (leichtes draufschlagen und anschieben mit Schraubenzieher) nicht zum laufen gebracht. Natürlich wurde vorgängig der Strommfluss geprüt. Mein Venti hat er nun mal mitgenommen und ich hoffe ich sehe diesen morgen wieder zum vereinbarten Zeitpunkt ;-).

Mir wurde ja erzählt, dass die Handwerker nie irgendein Werkzeug dabei haben. Man glaubt es kaum, dieser zauberte unter seinem Hemd immer wieder neues Werkzeug hervor, da muss wohl ein Werkzeuggurt versteckt gewesen sein :-).

Auch Isolierband wurde schnell mal ab einem Messer gewickelt und angebracht. Ich fragte ihn dann auch gleich wo welche Geräte angeschlossen sind, wie das mit dem Warmwasser für die Badezimmerlavabos funktioniert und so weiter.... Im ganzen Haus hat es so viele Schalter, da könntest du glatt mehrere Wohnungen in der Schweiz damit ausstatten. Zu allem Übel sind die Schalter nach einem mir bisher unbekannten Muster angeordnet und es ist in jedem Zimmer eine Überraschung welcher Schalter für was ist. Ich dachte ja es hätte viele leere Schalter noch dazwischen. Falsch gedacht ist doch jeder für irgendwas, jedoch weiss ich doch schon die Hälfte nicht mehr. Ich brauche einen Schalterplan für mein Haus!!!

Sonntag, 20. Juni 2010

Lieferung - Installation ein ungleiches Paar

Ich hätte ja erwartet, dass der der die Waschmaschiene liefert diese auch gleich anschliesst und uns vorführt. Falsch gedacht! Die Elektrogeräte werden von den Shops geliefert. Die Installation erfolgt dann jedoch durch die Herstellerfirma selbst. Somit hatten wir neben all den Lieferung nochmals zusätzliche Termine gebucht. Ein Tag später kam dann auch der Waschmaschienenfachmann, der TV-Mensch hatte es sogar noch am gleichen Tag geschafft.

Das einzigste was eigentlich nicht geklappt hat, ist die Installation der Satellitenschüssel. Hier liegt das Versäumnis eindeutig beim Shop, diese hatten es eben verpeilt unsere Daten weiter zu leiten. Nach ca. 4 Telefonaten (von welchem jedes einzelne mindestens 8 Minuten gedauert hat) ist nun auch dieser Termin vorhanden und sollte heute Abend ausgeführt werden. Die Lieferungsmitarbeiter vom Girias-Shop wollten dann auch am meisten Trinkgeld, wir wissen nun welchen Electrostore man doch meiden sollte :-).

Endlich daheim!

Nun ist endlich soweit, der Mietvertrag wurde nun abgeschlossen. Der ganze Papiermarathon hat nun doch über 2 Wochen in Anspruch genommen, was hier wieder alles an Bescheinigungen, Beglaubigungen und sonstigem Papierkram die Seiten gewechselt haben ist unglaublich. Diese Woche hatten wir dann mit unserem Vermieter die Wohnungsübergabe. Im Hauptbestandteil wurde eine Inventur der Beleuchtung und Facilities bestätigt und noch die eine oder andere nicht fertige Installation angeschaut. Hat dann doch alles mehr oder weniger bis zu unserem Einzug geklappt und wurde noch fertig installiert. Jedoch sind halt doch noch ein paar Sachen nicht ganz fertig (A/C, Herd...), aber im grossen und ganzen kann man damit schon überleben :-).

Einzugstermin haben wir dann für den Freitag geplant. Am Dienstagabend sind wir dann los und haben uns TV und eine Waschmaschiene gekauft. Am Donnerstag dann noch einen Kühlschrank und Satellitenschüssel. Man glaubt es kaum, es wurde alles am Freitag (Neuware: Bett, TV, Waschmaschiene, Kühlschrank) in unser Haus geliefert. Ich muss sagen, dass haben sie hier bestens drauf. Alle Lieferungen haben tadellos geklappt und wurden einigermassen zur angekündigten Tageszeit auch geliefert. Vor jeder Lieferung kam sogar ein SMS, dass die Bearbeitung läuft und meistens hat der Fahrer vorher auch noch kurz angerufen, was will man mehr. Da könnten sich bei uns zuhause eine dicke Scheibe davon abschneiden, ich weiss von was ich spreche, habe mich schliesslich 10 Jahre geschäftlich mit Lieferungen auseinandergesetzt. Also wirklich ein grosses Lob an Indien, hätte ich so nicht erwartet!

Am Samstag haben wir uns dann noch eine Polstergarnitur und Esstisch mit Stühle gekauft. Man glaubt es kaum, auch diese Sachen wurden noch am gleichen Tag geliefert (und sogar die Polstergarnitur konnte in die dritte Etage geliefert werden) ;-).

Montag, 14. Juni 2010

Tuk-Tuk

Am Sonntag habe ich nun meine erste Autorickshawfahrt genossen. Ein Fahrer war schnell ausgemacht, nur ein bisschen umschauen und dann melden sich schon mehrere. English konnte unser Fahrer nicht wirklich, wir gaben ihm eine Adresse mit der Frage ob er diese wohl findet. Ein zweiter gesellte sich hinzu und dieser war der Meinung der Fahrer würde dies schon finden. Also stiegen wir in die Rickshaw ein.

Erster Fehler: Wir hatten mit dem Fahrer keinen Fixpreis ausgemacht und dieser war der Meinung den Taxometer auch nicht einschalten zu müssen. Ab da war uns klar, hier werden wir schon noch Diskussionen am Schluss unserer Fahrt um den Preis haben. Die gewünschte Adresse hat er natürlich auf Anhieb nicht gefunden und wir haben noch eine extra Runde durch die Stadt gedreht. Ist schon ein ganz anderes Erlebnis in einem solchen offenen Gefährt durch Bangalore zu fahren, die Abgase werden auch dann direkt in voller Dosis in das kleine Gefährt gelenkt. Jedoch ist erstaunlich wie weit sich unser Gefährt in Staus doch noch fortbewegen konnte.

Nach einer zusätzlichen Runde in der Stadt, kamen wir dann tatsächlich doch bei unserem Metzger an. Kurz die Einkäufe erledigt ab ging es wieder nach Hause. Der Rückweg wahr erstaunlicherweise dann auch sehr kurz (gefühlte 2 Minuten). Dann wollte der Fahrer tatsächlich 50 Rupien haben (was eigentlich für uns nicht viel ist, jedoch geht es hier auch ums Prinzip). Für Rickshaw´s besteht ein Grundpreis von 14 Rupien (darin sind auch schon einige Fahrmeter enthalten) und danach 7 Rupien pro Kilometer. Wir waren de Meinung dass 30 Rupien mehr als genug sind für die gefahrene Strecke. Zuerst schien der Fahrer auf dies einzugehen, war dann aber der Meinung wir sollten ihm noch 10 Rupien mehr geben. Schlussendlich hat er dann noch 5 Rupien von uns gekriegt und wir haben uns ohne Worte der Rickshaw entfernt. Tja nächstes Mal, versuchen wir es nochmals mit Fixpreis oder Taxometer!

Mittwoch, 9. Juni 2010

I hit the snake!

Wie jeden Dienstag bin ich auf dem Weg ins Sunny Brooks Layout, ist ca. 45 min. von mir entfernt ausserhalb der Stadt. Mit einer Kollegin habe ich da zur Zeit privat English-Unterricht. Als mein Fahrer in das Layout einbiegt werden wir bereits nach der ersten Kurve aufgehalten, da mehrere Männer auf dem Weg stehen.

Sie versuchen mit einer Stange eine Schlange abzutransportieren. Ich bin mir im ersten Moment gar nicht klar ob die noch lebt oder nicht. Jedoch ist ihr Bauch ein bisschen voller Blut, was dann eher auf zweiteres schliessen lässt und sie bewegt sich auch gar nicht mehr. Voller Stolz erzählt mir der Fahrer von meiner Kollegin, dass er die Schlange getötet hat. War noch ein richtig grosses Ding. Später erfahren wir von unserer Englischlehrerin, dass die Security die Schlange aus religiösem Glauben nicht töten können. Im Hinduismus hat der Gott Shiva etwas mit Schlangen zu tun. Somit würde ein Unheil über ihre Familie folgen, falls ein Hindu eine Schlange tötet. Also hat sich Augustin doch gleich angeboten die Schlange zu töten, als Christ ist das für ihn ja kein Problem!