Sonntag, 22. August 2010

1. indische Hochzeit

Heute war unsere erste indische Hochzeit. Wir waren uns lange nicht klar zu welcher Zeremonie wir am besten hingehen sollen. Auch nach mermaligem Nachfragen war uns immer noch nicht klar in welchen Kreis wir am besten passen würden. Wir ware einmal für am Vormittag eingeladen (so eine Art Zeremonie) und am Abend zur Gratulation. Wir entschieden uns dann am Abend zu gehen.

Pünktlich um 19.00 Uhr trafen wir beim Festsaal ein und wurden gleich auch wahrgenommen und mehrmals gefragt woher wir kommen. Danach wurde uns erzählt in welchem Bezug der jeweilige zum Brautpaar steht und was er so arbeitet oder macht. Uns wurde auch gleich ein Chai offeriert, den wir gerne annahmen. Danach ging es wieder zurück in den Festsaal wo bereits eine Menge Leute sassen. Uns wurde dann ausführlich erklärt wie eine indische Hochzeit abläuft. Generell dauerte diese heute 3 Tage, früher waren dies bis zu 8 Tagen.

Wir stellten dann auch bald mal fest, dass wir ohne Probleme auch eine Stunde später eintreffen hätten können. Da sich bis dahin noch nicht viel getan hatte. Einige Zeit später, traff dann das Brautpaar ein, schritt den Weg durch den Saal auf das Podest und nun ging es mit gratulieren los. Schnell war uns auch da klar, dass wir den anfang der Schlange verpasst hatten und dies wohl locker noch eine Stunde dauern könnte.

Nun gingen die Leute auf das Podest zum Brautpaar um zu gratulieren, die Geschenke zu überreichen und natürlich wurde jeweils von einer Gruppe ein Foto gemacht. Zudem waren ständig noch zwei Kameras unterwegs die filmten. Irgendwie hatte wohl der Bräutigam verbarmen mit uns, und wir wurden auf der rechten Seite vorgelassen und zwischen die Schlange eingeschleusst. Danach gings weiter zum Essen in einem Saal unterhalb. Es waren mehrere Buffets aufgebaut und natürlich mussten wir alles probieren, was auch gut schmeckte. Zum Abschied erhielten wir dann noch eine Kokosnuss.

Nun können wir gespannt sein auf unsere nächste indische Hochzeit, welche bereits nächste Woche ansteht und zu welcher wir nach Hyderabad fliegen und an zwei Anlässen eingeladen sind. Natürlich diesmal auch mit traditionellem Dress :-)...

Kino

So nun haben wir es auch nach vier Monaten das 1. Mal ins Kino geschafft. An die Spielzeiten muss man sich auch mal erst gewöhnen. Da geht es los mit 10.00 Uhr am Morgen, 16.00 Uhr am Nachmittag oder 21.00 Uhr am Abend. Wir wollten unbedingt noch Inception anschauen und dieser lief nur noch um 16.00 Uhr. Also machten wir uns so um 14.30 Uhr los.

Kurz bevor wir unser Haus verlassen wollte, fing es heftig an zu regnen. Der Regen dauerte dann weiterhin an, auch während wir auf dem Weg ins Kino waren. Die Strassen waren innert kürzester Zeit voller Wasser und unser kleines Taxi drohte nächsten an zu schwimmen. Es war dann wirklich ein Highlight ins Kino zu kommen, da einige Strassen bereits nicht mehr befahrbar waren und andere mehr einem Fluss als einer Strasse ähnelten. Glücklicherweise haben wir es dann eben doch noch geschafft. Direkt im Parkhaus ging es dann zum Lift in die Kinos. Dort war jedoch nur Eintritt mit Kinokarte möglich, welche wir ja noch nicht hatten.

Nach mehreren Fehlgängen, führte uns jemand dann zur Kasse, diese war ausserhalb des Gebäudes auf der anderen Seite. Dann war auch das geschafft, nun verblieb noch ein bisschen Zeit bis der Film startete und diese konnte man ja mit einer Zigarette fühlen. Leider war auf dem kompletten Gelände Rauchverbot. So überquerten wir die Strasse und blieben in der Mitte unter der Metro stehen. Inmitten des Verkehrs tankte mein Freund dann sein Nikotin. Mehrere Rikshaws hielten an und wollten uns mitnehmen, jedoch war es für die Inder schwer von einem Rikshawfahrer mitgenommen zu werden. Die wollten doch tatsächlich nur uns fahren... so nötig scheinen es die ja wohl auch nicht zu haben. Nun machten wiruns auf den Weg ins Kino. Zuerst passierten wir die erste Sicherheitskontrolle direkt am Eingang des Gebäudes später dann die zweite am Eingang des Kinos. Hier wurde auch die Zigarette und das Feuerzeug beschlagnahmt.

Im Kinosaal setzten wir uns dann auf unsere Plätze. Nun erwartete ich eine Werbeschlacht, dem war jedoch nicht so. Ich staunte nicht schlecht, als alle im Kino aufstanden und die Nationalhymne gespielt wurde, ist anscheind üblich hier so. Danach wurden uns die Lizenzen vom Kino und vom Film auf der Leinwand gezeigt und noch ein bisschen Werbung für das Kino gespielt und schon ging es los mit dem Film.

Es gab auch tatsächlich eine Pause, jedoch war diese so kurz (ca. 5 Minuten), dass unsere Bestellung von Chicken-Nuggets und Pommes nicht rechtzeitig fertig war und wir den Anschluss unserer Films ein bisschen verpassten. Zudem hatten wir auch komischerweise neue Nachbarn in unserer Sitzreihe.

Der Film selbst war wirklich nicht schlecht und man wird sich nun fragen können, fällt der Kreisel Schluss oder nicht....

Sonntag, 15. August 2010

Banneraghatta Nationalpark

Vor zwei Wochen waren wir in einem Nationalpark ca. 1 Std. von unserem Zuhause entfernt. Dieser Zoo wurde uns von mehreren Leuten empfohlen, also wollten wir uns diesen natürlich nicht entgehen lassen. Morgens um 08.30 Uhr machten wir uns mit unserem Fahrer auf den Weg. Nach einiger Zeit hatten wir Bangalore-City hinter uns gelassen und die Gegend wurde sehr ländlich. Die Strassen konnten dann auch nicht mehr so schnell befahren werden, da diese meistens fast nur eine einspurige Breite aufwiesen.

Nach einer Stunde kamen wir dann auch im Zoo an und zu unserem Erstaunen, war noch nicht einmal ein so grosser Ansturm an der Kasse. Die Preise für den Zoo und die Safari waren absolut in Ordnug (ca. CHF 6.- für beides zusammen). Kurzerhand luden wir unseren Fahrer auch in den Zoo ein. Dann standen wir wohl einige Sekunden zu lange am Eingang rum, da wurden wir schon vom ersten Safarifahrer angefragt ob wir nicht gleich mit ihm die Safari machen möchten. Na ja, wieso nicht also stellten wir uns auch in die Schlange für die Safari. Einige Minuten später gings dann auch schon los. Wir erhielten dann den vordersten Platz (aus welchem Grund, erkläre ich dann später :-)). Und los ging es mit einem grossen Bus, welcher mit Gitter an den Fenstern versehen war (war doch beruhigend).

Wir fuhren dann auf einer kleinen Strasse durch den Nationalpark. Kamen zuerst an unzähligen Rehen und Hirschen vorbei. Danach wurde es schon interessanter, da wärmte sich ein Krokodil in einem See auf einem Stein. Als nächstes waren die indischen Black Bears dran. Diese waren so was von faul, bewegten sich kaum von der Strasse weg und schienen irgendwie gefallen zuhaben ihre Hand im Maul festzuhalten. Weiter gings zu den Löwen, nach einigen Minuten stiessen wir dann auch auf eine Löwenmutter mit ihren Jungen an einem See. Kurzerhand hatte sie uns gesehen machte sie sich mit ihrem Nachwuchs auf und davon.

Nun ging es weiter zur Hauptattraktion, der weisse Tiger. Wir sahen ihn auch tatsächlich und dieser war wohl die Busse schon gewöhnt. Schliech ganz entspannt um unseren Bus und machte sich auf seinen Weg. Im gleichen Gehege waren dann auch noch rote Tiger zu beobachten. Natürlich wurde uns bei jedem Stop unsere Kamera entwendet und vom Busfahrer entsprechende Fotos geschossen. Diese waren zum Glück auch wirklich gut :-). Was natürlich das Ende vom Lied ist, am Ende der Fahrt wollten die beiden Busfahrer entsprechend entlöhnt werden für ihren Fotodienst und die vorderste Sitzreihe. Tja, war ja klar und die paar Rupien waren es wert.

Nach der Safari besuchten wir noch den Zoo. Dieser war zu unserem Erstaunen recht sauber und gepflegt. Es hatte viele verschiedene Tiere und war auf alle Fälle sehenswert. Beim Leopardengehäge wurden wir dann von zwei Wärtern angesprochen ob wir nicht ein Leopardenbaby sehen möchten. Natürlich konnten wir dies nicht verneinen, mir war bis dahin noch nicht klar wie das aussehen würde. Ein Wärter ging dann in den Innenbereich des Geheges und trennte die Mutter von dem Baby. Wir wollten ja eigentlich nur das Baby anschauen. Stattdessen wurde es von einem Wärter auf dem Boden festgehalten und der andere wollte Fotos von uns mit dem Baby schiessen. Nach zwei Fotos habe ich die Vorstellung abgebrochen und meinte nur zu den beiden, das Tier sei jetzt genug strapaziert worden. Natürlich wollten die beiden dann auch wieder Geld haben. Das nächste Mal, werden wir auf eine solche Frage verneinen.

Donnerstag, 5. August 2010

1. August 2010

Zum Nationalfeiertag der Schweiz erhielten wir eine Einladung vom Honorary Konsul in Bangalore und dem Generalkonsul aus Mumbai. Wir waren zu einem Apero in einem mehrsterne Hotel eingeladen (Dress formal).

Wir machten uns dann am Freitag auf den Weg dahin. Als wir dort ankamen, waren doch alle höchstoffiziell gekleidet, so dass wir eigentlich am liebsten wieder gegangen werden. Doch nach dem ersten Glas Walliserwein, war auch das nicht mehr so schlimm... und weitere würden ja dann noch folgen ;-).

Der Generalkonsul aus Mumbai hielt dann noch eine Ansprache und teilte mit, dass er nun nach 36 Auslandsjahren nun endlich wieder in die Schweiz zurückkehren würde und sich auch sehr darüber freute. Was ich mir auch vorstellen kann, obwohl Indien nicht die aussergewöhnlichste Station in seiner Auslandstätigkeit war.

Wir feierten natürlich den 1. August dann auch noch zuhause mit Freunden. Dafür musste natürlich vorher noch Feuerwerk organisiert werden. Dreimal darf man raten, auch diese Aktion nahm wieder über 2 Stunden in Anspruch.

Unser Fahrer führte uns an den entsprechenden Ort, den Tipp hatten wir von einem Arbeitskollegen in welcher Gegend es Feuerwerk geben soll. Auch hier liefen wir mal wieder der Strasse entlang und passierten Shop für Shop. Nach einiger Zeit fragten wir mal und wurden von mehreren Indern geführt, bis wir dann in der entsprechenden Strasse waren wo es Feuerwerk geben soll. Der Shop war dann auch schnell gefunden und wir liessen uns sein Angebot vorführen. Mit zwei vollen Tüten machten wir uns dann wieder auf den Heimweg.

So nun musste natürlich am Sonntagabend auch das Feuerwerk abgefeuert werden. Was uns bis daher nicht klar war, dass auch das indische Feuerwerk halt auch nur "half-backed" ist, also halt nicht ganz fertig. Die Zuckerhüte wurden gezündet und waren bereits nach ein paar Sekunden wieder erloschen. Das nächste war dann eine Rakete. Diese startet wunschgemäss und den Himmel und änderte dann plötzlich ihre Richtung wieder nach unten und entzündete sich dann auf unserer Dachterrasse. Seither hat der Sonnenschirm leider ein paar kleine Brandlöcher.

Als letztes wurde dann noch ein Böller abgelassen, welcher wirklich sehr klein und niedlich aussah aber einen Knall verursachte, man glaubt es kaum und bei einer Fehlzündung wohl die Hand nicht mehr ganz sein würde.

Wir haben nun noch einiges an Feuerwerk, was aber dann auf einem leeren Feld mal abgelassen werden muss, ist wohl besser für unser Inventar.

blaue Folie

Wir hatten ja die grandiose Idee unsere bereits vorhandenen riesigen Planzenpotts auf unserer Dachterrasse zu bepflanzen. Da diese doch recht gross sind, waren wir der Meinung es ist am besten diese ein bisschen mit Steinen zu füllen um so auch zu gewährleisten, dass das Wasser gut abfliessen kann.

Also fragten wir an der gegenüberliegenden Baustelle, ob sie uns nicht gegen ein paar Rupien ein paar Steine liefern könnten. Die Pflanzenpotts wurden dann auch von einem Baustellenmitarbeiter begutachtet und dieser war der Meinung es werden doch einige benötigt. Mehrmals hiess es, wir müssten bis am nächsten Tag warten, da gerade der Bauherr auf der Baustelle sei und sie uns daher keine Steine liefern könnten. Am nächsten Tag hatten wir dann auch tatsächlich einen Preis ausgemacht, was unserer Meinung zwar zuviel war, aber wir wollten ja nicht unbedingt selbst Steine schleppen so stiegen wir auf das Angebot von 650.- Rupien ein (sind ca. CHF 15.-). Dann hiess es doch wieder, heute ging es nicht da wieder mal der Bauherr auf der Baustelle sei. Dieses Spiel ging ein paar Mal so, bis wir verstanden, dass dies wohl ein indisches "Nein" ist.

Somit standen wir wieder am Anfang. Ein paar Querstrassen weiter hatte es jedoch ein freistehendes noch unbebautes Grundstück auf welchem mehrere Steine so in der Erde rumlagen. Also entschlossen wir uns kurzfristig, dort Steine sammeln zu gehen. Mit unserem kleinen Taxi machten wir uns auf den Weg und füllten das Auto mit Steine. Als wir dann alle Steine auf der Dachterrasse hatten, war doch klar, dass wir eigentlich noch viel mehr bräuchten... da uns dies aber doch zu anstrengend war, unterliessen wir dies.

Der nächste Plan war nun, eine Folie darüber zu legen und mit Löcher zu versehen, damit die vorhandenen Wasserausflüsse nicht mit Erde verstopft werden würden. Also machten wir unserem Fahrer verständlich, dass wir gerne so blaue Folie kaufen würden, welche auf allen Baustellen verwendet wird. Dieser fuhr zuerst ein bisschen ratlos mal los. Einige Zeit später hielt er an und meinte, dies sei nun der Citymarket und hier würde es irgendwo diese Folie schon geben. Wir fragten denn noch, ob er uns das Wort für Folie in Cannada oder Hindi mitteilen könnte. Nun machten wir uns auf den Weg um Darpel (Folie auf Cannada) zu finden.

Die ganze Gegend war voller kleiner Shops, wo man wirklich alles bekommt um ein ganzes Haus zu bauen... Nach einiger Zeit fragten wir dann mal nach, wo man wohl diese Folie bekommen könnte. Der Shopmitarbeiter schrieb uns dann auf, dass wir im Plastic-Market nachschauen sollten und zeigte mit seinem Finger in eine Richtung. Ettliche 100 Meter weiter, fragten wir dann nochmals nach und dieser meinte, wir müssten die Folie in einem Shop auf der anderen Strassenseite finden. Jetzt ist das ja so, über die Strasse als Fussgänger zu kommen ist eh schon eine Kunst für sich, weil anhalten wird niemand für dich. Was erschwerend dann hinzu kam, die City-Busstation war auch noch in der Nähe, so dass die 4-6 spurige Strasse auch noch voller Busse war. Irgendwann ergab sich dann die Lücke und wir schafften es über die Strasse.

Kurzzeit später führte uns auch jemand dann zum gewünschten Folienshop. Da kauften wir unsere 3m Folie für 120.- INR (= CHF 3.-) und erhielten dafür auch noch eine ausgedruckte Rechnung mit Unterschrift und Stempel und bezahlter Tax :-)... Wir hatten jedoch doch über 2 Stunden gebraucht um die Folie zu kaufen, somit weiss ich auch wo die Zeit so hingeht ;-)